Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Eva Leipprand (Grüne) kehrt in den Stadtrat zurück

Nach dem Aus von Fujitsu sorgt sich die Wirtschaft­sreferenti­n um das Wohl der Mitarbeite­r, die ihren Arbeitspla­tz verlieren. Gleichzeit­ig erklärt sie, warum sie „keine schwarzen Wolken“erkennen möchte

- VON MICHAEL HÖRMANN

Am Freitag hat der japanische Konzern Fujitsu bekannt gegeben, dass der Standort Augsburg aufgegeben wird. Bis September 2020 soll alles abgewickel­t sein. Der IT-Spezialist kehrt Augsburg den Rücken. 1500 Mitarbeite­r im Werk verlieren ihren Arbeitspla­tz, betroffen sind ferner 350 Leiharbeit­er. Der Schock nach der Bekanntgab­e war groß. Am Montag hat sich Augsburgs Bürgermeis­terin und Wirtschaft­sreferenti­n Eva Weber (CSU) vor den Medien zur aktuellen Entwicklun­g geäußert. Sie nimmt die Konzernfüh­rung in die Pflicht, das Wohl der Mitarbeite­r zu berücksich­tigten.

„Die Nachricht vom Aus hat uns alle überrascht“, sagte Weber. Gleichzeit­ig betonte sie, dass es sich um die Entscheidu­ng eines japanische­n Unternehme­ns handle, die nicht prinzipiel­l mit dem Wirtschaft­sstandort Augsburg direkt zu tun habe. „Der Standort Augsburg ist stabil. Ich sehe keine schwarzen Wolken über dem Standort“, sagte die Wirtschaft­sreferenti­n. Es sei al- immer sehr betrüblich, wenn große Unternehme­n Augsburg verlassen. Zuletzt hatte der Lampenhers­teller Ledvance (vormals Osram) das Werk an der Berliner Allee aufgegeben.

Weber sagte dazu: „Ich möchte die Dinge keineswegs heruntersp­ielen, auch wegen der Betroffenh­eit von Mitarbeite­rn.“Dennoch sehe sie den Wirtschaft­sstandort Augsburg als schlagkräf­tig an. Es gebe sehr viele mittelstän­dische Unternehme­n, die jeweils hunderte von Arbeitsplä­tzen bereitstel­len. „Auch sie stellen die Wirtschaft­skraft der Region dar“, so Weber. Andere Kennzahlen bestätigen aus ihrer Sicht die Stärke der Region. Nie zuvor habe es so viele sozialvers­icherungsp­flichtig Beschäftig­te gegeben, die Arbeitslos­enquote bewege sich in der Stadt und der Region auf konstant niedrigem Niveau. Als Kämmerin der Stadt sehe sie zudem, dass die Einkommens­steuerante­ile jährlich steigen, so Weber weiter.

Wichtig sei es jetzt, für die Fujitsu-Mitarbeite­r Klarheit zu schaffen. Es dürfe nicht passieren, dass qualilerdi­ngs fizierte Kräfte die Region Augsburg verlassen und sich dann womöglich in Richtung München umorientie­ren. „Oberstes Ziel muss es sein, das vorhandene technische Know-how in der Region zu halten“, fordert die Wirtschaft­sreferenti­n. Fujitsu müsse sich darüber hinaus zu seiner sozialen Verantwort­ung bekennen und einen Sozialplan vorlegen, der dem teils langjährig­en Wirken der Mitarbeite­r gerecht werde.

Diese Verhandlun­gen werden in den nächsten Wochen und Monaten über die Bühne gehen.

 ?? Foto: Silvio Wyszengrad ?? Wirtschaft­sreferenti­n und Bürgermeis­terin Eva Weber war am Montag im Rathaus eine gefragte Gesprächsp­artnerin für die Medien: Grund war das angekündig­te Aus des Unternehme­ns Fujitsu am Standort Augsburg. Fujitsu will bis September 2020 den Standort aufgeben.
Foto: Silvio Wyszengrad Wirtschaft­sreferenti­n und Bürgermeis­terin Eva Weber war am Montag im Rathaus eine gefragte Gesprächsp­artnerin für die Medien: Grund war das angekündig­te Aus des Unternehme­ns Fujitsu am Standort Augsburg. Fujitsu will bis September 2020 den Standort aufgeben.

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