Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Leckerlis, selbst gemacht

Wer für seine Tiere kocht und backt, weiß immer genau, was sie fressen. Drei Rezepte für Hunde-, Katzen- und Vogelhalte­r

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Bretten/Gelsenkirc­hen Schoko-Nikoläuse, Plätzchen, oder Weintraube­n: Nichts davon ist als tierisches Leckerli geeignet. Und doch bekommen sie Hunde und Katzen immer wieder zugesteckt. Wer seinem Vierbeiner in der Weihnachts­zeit eine Freude machen möchte, kann ganz klassisch auf gekaufte Leckerlis ausweichen – oder sie mit wenigen Zutaten selbst backen.

Leckerlis für Hunde Lina Bauer ist Buchautori­n und hat sich Rezepte für Hunde überlegt. Ein Renner sind ihre „Bunten Hunde“: Für ein Blech vermischt sie 250 Gramm Weizenmehl, 100 Gramm Reismehl, 125 Gramm Leberwurst speziell für Hunde, ein Ei sowie 150 Milliliter Gemüsesaft. Bauer verwendet den Saft aus Rote Bete oder Möhre, das gibt eine schöne Farbe. Den Teig rollt sie dann auf der Arbeitsflä­che aus und sticht Kekse aus – zum Beispiel in Hundeform. Sie kommen bei 180 Grad Ober- und Unterhitze für 20 bis 25 Minuten in den Ofen. Im Baumwollbe­utel oder in einer Blechdose halten sich die Leckerchen etwa zwei Wochen. Bauer verwendet für ihre Rezepte zwar Zutaten wie gekochten Schinken oder Emmentaler. Wegen des enthaltene­n Salzes müssen sich Halter keine Sorgen machen, sagt sie. „Die Leckerlis sind ja als kleines Extra gedacht und nicht zur ausschließ­lichen Fütterung.“

● Leckerlis für Katzen Katzen gelten gemeinhin als wählerisch, was ihr Futter anbelangt. Veränderun­gen tolerieren manche gar nicht – oder nur nach langer Zeit. Miriam Knischewsk­i hat selbst mehrere Katzen und bloggt über die Vierbeiner. Auch sie macht regelmäßig Leckerlis selbst und weiß, was bei den meisten gut ankommt. Wichtig sei, so wenig Getreide wie möglich zu verwenden. „Katzen sind Fleischfre­sser, das darf man nicht verges- sen“, sagt sie. Ihre Tiere mögen am liebsten Drops aus Hackfleisc­h. Dafür nimmt sie 500 Gramm Putenhackf­leisch, das Rezept funktionie­rt aber auch mit Rinderhack. Dann gibt sie zwei mittelgroß­e Eier sowie zwei bis vier gestrichen­e Esslöffel Bierhefe (entweder als Flocken oder Pulver) hinzu: Eier und Bierhefe dienen als Bindemitte­l, ansonsten würden die Drops zerbröseln. Dann füllen die Halter die Masse am besten in einen Gefrierbeu­tel, schneiden eine Ecke ab und drücken portionier­t kleine Drops aufs Backblech. Das gibt Knischewsk­i bei 75

Grad für 15 bis 20 Minuten in den Ofen. Die Ofentür lässt sie ein wenig offen, damit die Feuchtigke­it entweichen kann. Ein paar Wochen sind die Drops haltbar – länger nicht. „Lieber kleine Mengen herstellen, sonst schimmeln sie“, sagt die Bloggerin. Sie bewahrt die Drops in einem Schraubgla­s im Kühlschran­k auf.

● Leckerlis für Vögel Nicht nur Hunden und Katzen können Halter mit selbst gemachten Leckerlis eine Freude machen, sondern auch Vögeln, weiß Gaby Schulemann-Maier. Sie ist Redakteuri­n beim Fachmagazi­n Wellensitt­ich & Papageien.

Als Basis verwendet sie für Vögel normales Körnerfutt­er, das beispielsw­eise zusammen mit Eiern verbacken wird. Auf Haushaltso­der Milchzucke­r verzichten Vogelbesit­zer besser. Um auf Nummer sicher zu gehen, verwendet Schulemann-Maier deshalb laktosefre­ie Milch oder Butter. Der Vorteil von selbst gemachten Leckerlis: „Gekaufte Sachen sind vor allem problemati­sch, wenn der Vogel eine Vorerkrank­ung hat, etwa eine Pilzinfekt­ion.“Außerdem können Halter so genau kontrollie­ren, was ihr Vogel frisst. Der Nachteil: Einmal an Selbstgeba­ckenes gewöhnt, verschmähe­n Vögel industriel­l gefertigte Produkte. „Vor allem Papageien sind richtige Feinschmec­ker“, so die Erfahrung von Schulemann-Maier. Diana Eberhardt arbeitet ebenfalls für das Vogel-Magazin und hält selbst zwei Rostkappen-Papageien. Auch sie macht die Leckerlis selbst. Alles, was sie innerhalb einer Woche verfüttern kann, bewahrt sie im Kühlschran­k auf, den Rest der Kekse friert sie ein. Wie oft kommen ihre Vögel in den Genuss von selbst gemachten Leckerlis? „Nur alle paar Tage.“Die Leckerchen sind zwar gesund, aber auch sehr gehaltvoll. Julia Kirchner, dpa

 ?? Foto: Heike Schmidt-Röger, Verlag Eugen Ulmer, dpa ?? Die „bunten Hunde“von Lina Bauer bestehen aus Mehl, Leberwurst und Gemüsesaft. Der Saft gibt den Keksen ihre Farbe.
Foto: Heike Schmidt-Röger, Verlag Eugen Ulmer, dpa Die „bunten Hunde“von Lina Bauer bestehen aus Mehl, Leberwurst und Gemüsesaft. Der Saft gibt den Keksen ihre Farbe.

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