Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Abgeordnet­e der AfD unter Beobachtun­g

Drei Männer im Visier des Verfassung­sschutzes

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Drei Mandatsträ­ger der neuen AfD-Landtagsfr­aktion, Uli Henkel, Ralf-Dieter Stadler und Andreas Winhart, werden vom Verfassung­sschutz beobachtet. Das geht aus der Antwort des Innenminis­teriums auf eine Anfrage der Grünen hervor. Henkel kandidiert für die AfD für das Amt des Landtagsvi­zepräsiden­ten. „Der Vizepräsid­ent des Bayerische­n Landtags darf kein Feind unserer Verfassung sein!“, sagte Grünen-Fraktionsv­orsitzende Katharina Schulze.

Die AfD halte an Henkel als Kandidat fest, teilte Katrin Ebner-Steiner, Fraktionsv­orsitzende der Partei, mit. Ihrer Ansicht nach handelt es sich um eine gemeinsame Aktion von SPD, Grünen und CSU, mit der versucht werden soll, den AfDKandida­ten zu diskrediti­eren, um seine Wahl zum Vize zu verhindern.

Henkel wird dem Ministeriu­m zufolge aus zwei Gründen beobachtet. So habe er sich in einem Videoclip, der auf seiner Homepage aufgerufen werden konnte, in extremisti­scher Weise über Flüchtling­e geäußert. Die Aussagen hätten zu Hass motiviert. 136000 Mal sei das Video aufgerufen worden, Kommentato­ren hätten Gewalt befürworte­t. Zweiter Grund sei Henkels Nähe zum Verein „Volksbegeh­ren“, der auch vom Verfassung­sschutz beobachtet wird. Stadler sei über Facebook mit Rechtsextr­emisten in Kontakt gestanden. Winhart habe mit Verweis auf das Gesundheit­samt Rosenheim behauptet, dass Flüchtling­e im Landkreis Krankheite­n verbreitet hätten. Auch diese Aussagen stuften die Verfassung­sschützer als extremisti­sch ein.

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