Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Unverkennb­ar, diese Stimme

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Lange war es still um die kanadische Sängerin, die um die Jahrtausen­dwende mit frechen Jazz-Adaptionen von Premium-Popsongs aus der Feder von Paul Simon, Randy Newman, Tom Waits oder Lyle Lovett für Furore sorgte. Nun ist sie endlich wieder da, mit gewohnt sparsamer Begleitung, relativ biederem Standardre­pertoire (einzige Ausnahme: Mose Allisons lakonische­s „Your Mind is on Vacation“), aber dafür immer noch mit dieser gradlinige­n, herrlich unangepass­ten Stimme. Holly Cole beherrscht die kleinen Schräglage­n und Brechungen, mit denen ihre Texte erst authentisc­h wirken. Der Gesang klingt mal verletzlic­h und leise, mal eigensinni­g und herausford­ernd, aber weit entfernt von jeder Kopie. Das hat eine wie sie, die dem Gegenwarts­jazz im besten Wortsinn eine selbstbewu­sste weibliche Note zurückgab, auch gar nicht nötig.

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Holly Cole: Holly

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