Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Zu Gast in der türkischen Moschee

Die Eyüp-Sultan-Gemeinde in Gersthofen veranstalt­et bis Sonntag Tage der offenen Tür mit typischen Spezialitä­ten aus der Heimat und deutschen Führungen durch die Gebetsräum­e

- Die Tage der offenen Tür Eyüp Sultan Moschee dauern von Donnerstag, 1. November, bis Sonntag, 4. November.

Würzige Rauchschwa­den steigen zwischen den Essensstän­den auf. Mal duftet es nach gebratenem Fisch, gleich daneben werden Süßspeisen und heißer Tee angeboten. Mit traditione­llen türkischen Gerichten und Moscheefüh­rungen organisier­t die türkisch-islamische Gemeinde Gersthofen in der Eyüp-Sultan-Moschee heuer wieder vier Tage der offenen Tür. Die 21-jährige Enise Kaya, Vorsitzend­e des Jugendbeir­ats der Gemeinde, zeigt Gästen, was es alles zu sehen gibt.

Auf dem Vorplatz vor der Moschee stehen Stände und Zelte, in denen für die Besucher aus anderen Gemeinden oder aus der Nachbarsch­aft verschiede­ne traditione­lle Gerichte angeboten werden: „Unsere Gemeindemi­tglieder kommen aus den unterschie­dlichsten Gebieten der Türkei und kochen heute extra Speisen, die aus ihrer Heimat stammen, zum Beispiel das Fleischger­icht Adana, türkische Pizza Lahmacun oder die Süßspeise Baklava.“

Hinter den Essensstän­den steht das Moscheegeb­äude, am frühen Nachmittag ertönt von dort der Gebetsruf des Imam. „Wir beten fünfmal am Tag, die Zeiten richten sich nach dem Sonnenstan­d“, erklärt Enise Kaya. Auf ihrem Handy hat sie sogar eine Extra-App, die ihr die aktuellen Zeiten, die sich im Winter und Sommer stark unterschei­den, ansagt.

Nach dem Nachmittag­sgebet leert sich die Moschee, und Enise Kaya zeigt die Gebetsräum­e. Oben sind die Frauen, unten beten die Männer. „Ich gebe häufiger Führungen in der Moschee und spreche Dinge wie die Rolle der Frau oder das Kopftuch gleich von mir aus an. Solche Themen liegen den Leuten oft auf dem Herzen.“

Zu den Tagen der offenen Tür bietet die Gemeinde pro Tag zwei Führungen auf Deutsch an. Besucher können sich dann die Besonderhe­iten der Eyüp-Sultan-Moschee ansehen. „Wir wollen in die Ästhetik einer Moschee einführen. Bei uns gibt es zum Beispiel keine Bilder, dafür viel Kalligrafi­e. Türkische Moscheen sind außerdem sehr farbenfroh, arabische eher neutral.“ Im Inneren des Gebetshaus­es sieht man viel Rot und Blau, Holz und Fliesen. Ausgelegt ist der Raum mit einem orangefarb­enen Teppich, deshalb müssen Besucher am Eingang die Schuhe ausziehen.

Egal ob Gemeindemi­tglieder, Nachbarn oder Fremde – Enise Kaya und Cumali Senoglu, stellvertr­etender Vorsitzend­er der Gemeinde, betonen, dass alle willkommen sind. „Jeder kann kommen. Einfach, um zu essen, oder wenn man einfach mal eine Moschee von innen sehen will.“

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Foto: Maria Heinrich Enise Kaya zeigt in der Gersthofer EyüpSultan-Moschee besondere Details im Gebetsraum.

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