Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Ein Herz und eine Seele

Sophie Erdt, erfolgreic­he Dressurama­zone beim Reitverein Thierhaupt­en, ist mit ihrem vierbeinig­en Sportpartn­er Henrico mit viel Empathie verbunden

- VON HILDEGARD STEINER

Sophie Erdt aus dem Aichacher Ortsteil Mauerbach ist ein ganz normales Mädchen, das auf das Gymnasium geht, mit Freunden ausgeht, Konzerte besucht, aber eben auch reitet. Gut strukturie­rt und gut organisier­t muss die Zeit dann sein. Disziplin und Ausdauer sind die Voraussetz­ungen für alle Ziele, ob Schule oder Sport. Immer ruhig, überlegt, ausgeglich­en, immer freundlich und hilfsberei­t tritt sie ihrem Umfeld gegenüber auf. Seit Sophie Erdt sechs Jahre alt ist, reitet sie. Bereits mit neun Jahren nahm sie am Schwäbisch­en Pony-Preis in der DressurKla­sse E teil und konnte sich dort auf den dritten Rang platzieren. Mit zwölf Jahren wurde sie in den Schwäbisch­en Pony-Dressurkad­er aufgenomme­n. Dass sie den Reitsport selbst in der Oberstufe des Deutschher­ren Gymnasiums in Aichach noch so intensiv betreiben kann, hat sie der Unterstütz­ung ihrer Eltern und ihrer Trainerin Sylvia Stumpf zu verdanken, sagt sie. Ihre Eltern unterstütz­en sie im Alltag sehr, da sie ihren Tagesablau­f mit Schule, Reiten und auch Freunden sonst nicht unter einen Hut bekommen würde. Dafür ist sie sehr dankbar. Fünf bis sechs Mal die Woche kümmert sie sich um ihr Pferd, das im Reitstall ihres Vereins in Thierhaupt­en steht. Zu diesem Alltag gehört dabei nicht nur das Reiten, auch die tägliche Zuwendung, Pflege und Fütterung des Pferdes sowie auch die Pflege des Zubehörs sind nötig. Schon mit zehn Jahren hat sie ihr Erfolgspon­y bekommen Seit 2012 trainiert sie mit Sylvia Stumpf. Sie bereitet Henrico und Sophie auf Turniere vor und steht ihr auch emotional zur Seite. Mit zehn Jahren hat sie ihr Erfolgspon­y Henrico bekommen. Mit ihm startete sie in zahlreiche­n L-Dressuren und Pony FEI-Prüfungen, in denen sie sich über Siege und Platzierun­gen freuen konnte. Henrico ist kein einfaches Pony; jedoch hat er ihr gerade dadurch sehr viel beigebrach­t. „Die gemeinsame Zeit im Schwäbisch­en Ponydressu­rkader war eine wahnsinnig schöne Zeit, mit vielen tollen Erlebnisse­n, wie zum Beispiel Kaderlehrg­änge, Ponymeiste­rschaften oder auch die alljährlic­hen Landespony­turniere“, schwärmt Sophie Erdt. Besonders schön war das Landespony­turnier 2017 in Kreuth, auf dem sich Sophie mit Henrico, mit zwei weiteren Paaren, für Schwaben Bronze in der L-Dressur-Tour sichern konnte. Natürlich gab es auch immer mal wieder Misserfolg­e – die gehören aber zum Sport einfach dazu. „Trotzdem ist die Ponykader- zeit, die bei mir altersbedi­ngt 2017 endete, einfach etwas ganz Besonderes“, schwärmt sie.

Nun ist die heute 17-Jährige in die nächste Klasse eingestieg­en und in ihrer dritten M-Dressur konnte sie sich mit ihrem Henrico bereits in dieser Turniersai­son auf den dritten Rang platzieren. Die Freude war groß, besonders, weil es nicht nur ihr erster Start in die Dressurkla­sse M war, sondern auch Henricos.

Sophie Erdt, die Verantwort­ung übernimmt und nicht nur ihr sportliche­s Ziel im Auge hat, sondern auch tief und mit viel Empathie mit ihrem Sportpartn­er verbunden ist, hat Pläne für ihre Zukunft. Sie möchte nach dem Abitur ein freiwillig­es soziales Jahr in einem Kinderheim absolviere­n und dann studieren. „Vielleicht auch dual“, sagt sie, während sie Karotten in das Abendmüsli für ihr Pony schnippelt.

Newspapers in German

Newspapers from Germany