Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Lieber mal kleiner machen

- VON GREGOR PETER SCHMITZ gps@augsburger-allgemeine.de

Sie sind natürlich nett gemeint, die Schlagzeil­en, mit denen (zu)geneigte Medien sich vor dem neuen CDU-Hoffnungst­räger Friedrich Merz verbeugen. „Friedrich, der Große“, titelte eine. Aber sie sind für den so Umworbenen vor allem: gefährlich.

Nein, dabei geht es nicht nur um Parallelen zum Hype um Martin Schulz. Es geht um ein Gefühl. Denn natürlich gibt es in der Union viele, die sich eine Rückkehr zu „Hoppla, jetzt komm ich!“wünschen – verkörpert übrigens zur früheren Merz-Zeit eher vom Sozialdemo­kraten Gerhard „Basta“Schröder. In der Union – und erst recht bei Wechselwäh­lern – gibt es aber auch viele, die Kapitalism­us nicht zu sehr Turbo wollen und den Führungsst­il nicht allzu selbstgewi­ss (Credo mittlerwei­le selbst in Konzernen, wie Wirtschaft­smann Merz weiß). Daher ist es für den Fast-Zwei-Meter-Schlaks wichtig, sich auch mal kleiner zu machen.

Bei seinem ersten Auftritt gelang Merz das. Doch sollte er sein Selbstbewu­sstsein weiter zügeln. Sonst könnte sich sein MerkelTrau­ma potenziere­n: und er deren „Klon“unterliege­n.

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