Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Lokführer-Witwe soll Rente bekommen

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Traunstein/Bad Aibling Rund zwei Jahre nach dem Zugunglück von Bad Aibling haben sich die Witwe eines Lokführers und die DB Netz AG in einem Zivilproze­ss auf einen Vergleich geeinigt. Die Frau soll eine Schadeners­atzrente in Höhe von monatlich 700 Euro bekommen, wie ein Sprecher des Landgerich­ts Traunstein am Freitag erklärte. Das Geld soll bis Oktober 2064 ausgezahlt werden. Sollte die Frau erneut heiraten, seien Änderungen möglich. Bis Mitte November kann der am Dienstag geschlosse­ne Vergleich noch widerrufen werden. Zuvor hatten das Traunstein­er Tagblatt und der Münchner Merkur über den Vergleich der 28-Jährigen berichtet.

Beim Zusammenst­oß zweier Nahverkehr­szüge am 9. Februar 2016 waren bei Bad Aibling zwölf Menschen ums Leben gekommen – darunter auch der 30 Jahre alte Ehemann der Klägerin. 89 Insassen wurden verletzt. Das Landgerich­t Traunstein hatte den zuständige­n Fahrdienst­leiter am 5. Dezember 2016 wegen fahrlässig­er Tötung zu dreieinhal­b Jahren Haft verurteilt. Er kam im August dieses Jahres vorzeitig aus dem Gefängnis, die Reststrafe wurde zur Bewährung ausgesetzt. Der Mann hatte – vom verbotenen Handyspiel­en abgelenkt – Signale falsch gestellt.

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