Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Die erste Runde geht an Söder

- VON ULI BACHMEIER jub@augsburger-allgemeine.de

Die Machtverhä­ltnisse in der künftigen Staatsregi­erung sind mit dem Koalitions­vertrag nun erst einmal geklärt. Die Freien Wähler konnten zwar den Einstieg in eine vielleicht irgendwann einmal gebührenfr­eie Kinderbetr­euung durchsetze­n. Ansonsten aber blieben sie auf einigen Feldern weit hinter ihren Ankündigun­gen zurück – vor allem in der Energiepol­itik und im Streit um eine dritte Startbahn in München. Der Wunsch, endlich mal zu regieren, war bei den Freien offenbar übermächti­g. Die erste Runde geht deshalb an Markus Söder. Er musste nichts hinnehmen, was seiner Partei als Kurswechse­l erscheinen könnte.

Der Verdacht, dass diese „Bayern-Koalition“nichts anderes ist als eine „Weiter-so-Koalition“, ist jedenfalls nicht von der Hand zu weisen. Auffällig sind höchstens die Signale in der Umweltpoli­tik. Aber das ist nicht von Überzeugun­gen getragen, sondern parteipoli­tisch motiviert. Die Grünen sind der CSU zu stark geworden. Ob sie in die Tat umsetzt, was sie ankündigt, ist die eine spannende Frage.

Die andere spannende Frage ist, ob es den Freien in der politische­n Praxis doch noch gelingt, mehr zu sein als ein Anhängsel der CSU.

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