Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Die Feuertaufe auf Mallorca
Christian Meister kehrt für Rossini nach Augsburg heim
Er ist 1982 in Augsburg geboren, hat eine Karriere als Knabensolist bei den Augsburger Domsingknaben durchlaufen und dann in München an der Musikhochschule studiert. Nun ist Christian Meister ein weithin gefragter Chorleiter, für gewisse Projekte aber zieht es ihn in die Heimatstadt zurück. Am Sonntag, 18. November, wird er mit einem eigens zusammengestellten Projektchor Gioacchino Rossinis „Petite Messe solennelle“im Kongress am Park aufführen (19.30 Uhr).
Klein – petite – ist an dieser Messe nur die Besetzung, nämlich ohne Orchester, dafür mit Klavier und Harmonium – sonst ist sie wirklich feierlich (solennelle). „Mit eineinhalb Stunden hat die Musik Zeit, sich zu entfalten“, weiß Christian Meister. Ihre Feuertaufe hatte diese Einstudierung vor wenigen Tagen beim Festival Musica Mallorca in Palma de Mallorca.
Ein halbes Jahr arbeitet Christian Meister schon an dem Projekt. In ganz Bayern hat er seine Sänger und Sängerinnen gesucht und hat, wie er sagt, „echt gute Leute“gefunden. Obwohl sie mal aus der geistlichen und mal aus der weltlichen Musik kommen, seien die rund 30 Vokalinterpreten bald zu einem homogenen Chor verschmolzen. Meister: „Bei entsprechender Qualität wachsen die einzelnen Sänger schnell zusammen.“Der Chorleiter mutet ihnen intensive Arbeitsphasen von bis zu sechs Stunden Dauer zu. Ihre jeweilige Vokalstimme haben sie zu Hause schon geprobt.
Christian Meister gilt als ein strenger Chorleiter. „Er hört einen Viertel Ton Abweichung heraus“, weiß Konzertveranstalter Benedikt Matthias Reimann. Er singt selber bei Vox Augustana unter Meisters Leitung mit, und er weiß: Rossinis Messe verlange viel Disziplin vom Chor. Mitunter seien hoch virtuose Stellen zu bewältigen. Generell gilt: „Dass komplexe Stücke ihren Reiz bekommen, sodass sie die Seele ergreifen und der Zuhörer was vom Geist der Musik mitnimmt, das gelingt nur, wenn alle ernsthaft bei der Sache sind.“Doch die Rossini-Messe sei „die pure Musizierfreude – eigentlich eine kleine Oper mit geistlichem Text“.
Als Solisten singen Alexandra Steiner (Sopran), Theresa Holzhauser (Alt), Christian Zenker (Tenor) und Tohru Iguchi (Bass). Den Klavierpart spielt Konstantin Lukinov, Peter Bader das Harmonium. Tickets beim AZ-Kartenservice und bei allen bekannten Vorverkaufsstellen.