Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Die Ultras sind gefordert

- VON FLORIAN EISELE eisl@augsburger-allgemeine.de

Der Ärger ist bei den FCA-Fans auch knapp eine Woche nach den Vorfällen noch präsent: Bislang noch unbekannte Anhänger des Klubs zündeten vor einer offenen Straßenbah­n einen Rauchtopf und warfen offenbar Böller nach Polizisten. Weil die Tramlinie im Rahmen der Ermittlung­en gesperrt wurde, mussten viele bei Dunkelheit die gur zwei Kilometer lange Strecke zum Stadion laufen.

Es ist wichtig, dass die Verantwort­lichen ermittelt und zur Rechenscha­ft gezogen werden. Einen Feuerwerks­körper zu zünden, während Menschen aus einer Straßenbah­n ein- und aussteigen, ist unverantwo­rtlich. Den Schilderun­gen der Polizei zufolge war es pures Glück, dass die Insassen der Tram nicht verletzt wurden – auch wenn der Schock bei einigen von ihnen immer noch tief sitzt.

Dennoch wäre es falsch, alle Ultras in einen Topf zu werden. „Den“Ultra gibt es nicht, dafür ist die Gruppe schlichtwe­g zu heterogen, zu vielschich­tig. Eine der wenigen Gemeinsamk­eiten dürfte es sein, dass die meisten um die 20 Jahre alt und männlich sind. Unter dem Dach der Augsburger Ultras firmieren mehrere Fanklubs, teilweise laufen auch nicht-organisier­te Fußballanh­änger zum Stadion mit.

Denjenigen unter den Fans, die sich nichts zuschulden kommen haben lassen, kommt aber auch eine wichtige Aufgabe zuteil: Sie müssen verhindern, dass sich Vorfälle wie am Dienstag wiederhole­n.

Wer derart gedankenlo­s handelt wie diejenigen, die den Rauchtopf gezündet haben, beschädigt das Ansehen derer, die sich nichts zuschulden kommen lassen und die Stimmung im Stadion mit ihren Aktionen bereichern.

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