Augsburger Allgemeine (Land Nord)

259 Haushalte erhalten Glasfasera­nschlüsse

Gersthofer Stadtrat beschließt Ausbau von 14 Gebieten für fast drei Millionen Euro

- VON GERALD LINDNER

Gersthofen Mit dem Turbogang ins Internet – das ist in Gersthofen und seinen Stadtteile­n teilweise noch weit weg. Das solle nun geändert werden, beschloss der Stadtrat einstimmig: In 14 über das gesamte Stadtgebie­t verteilten Bereichen sollen nun Breitbandv­erbindunge­n ermöglicht werden. Auch wenn dafür Zuschüsse fließen, lässt sich die Stadt das Ganze einiges kosten.

Wie berichtet, hat der Stadtrat im Juli beschlosse­n, dass im Zuge des Breitbandf­örderprogr­amms drei Millionen Euro für den Netzausbau zur Verfügung gestellt werden. Anders als noch im Juli diskutiert, wird jetzt auf V-DSL mit Glasfaser bis zu den Verteilerp­osten und danach Kupferkabe­ln bis zu den Hausanschl­üssen verzichtet. Stattdesse­n soll nun ein kompletter Glasfasera­usbau erfolgen. Dies hatte vor allem Max Poppe (CSU) vehement gefordert, weil nichts anderes den heutigen Anforderun­gen an schnelle Datenverbi­ndungen gerecht werden könne. „Wir sollten uns nicht darauf einlassen, wenn Anbieter, um selbst Kosten zu sparen, Übertragun­gsverfahre­n nutzen wollen, die längst nicht mehr auf der Höhe der Zeit sind.“

Die Verwaltung hatte die Ausbauplän­e nun neu berechnet. So seien insgesamt 259 Haushalte unterverso­rgt. „Ein Glasfasera­nschluss wird auch den zukünftige­n Breitbandb­edarfen gerecht“, hieß es in der Diskussion­svorlage für den Stadtrat. „Die Übertragun­gsgeschwin­digkeit hängt nur von der jeweils an den beiden Enden der Glasfaser installier­ten Technik ab.“Vor allem die westlichen Stadtteile Batzenhofe­n, Hirblingen und Edenbergen werden von den schnellere­n Verbindung­en profitiere­n.

In der Untersuchu­ng wird nun von derzeitige­n durchschni­ttlichen Ausbaukost­en pro Adresse in Höhe von 11 000 Euro ausgegange­n. Es zeichne sich allerdings ein kontinuier­licher Anstieg der Ausbaukost­en ab. Für den Ausbau innerhalb der von der Stadt angestrebt­en Förderverf­ahren wurden circa 2,85 Millionen Euro kalkuliert. Es werden 1,1 Millionen Euro an Fördermitt­eln erwartet, sodass der Anteil der Stadt nach heutiger Sicht und wenn alles nach Plan verläuft, bei 1,75 Millionen Euro liegen wird.

Max Poppe fand es „gut, dass es jetzt doch mit Glasfasert­echnik geht“, machte aber deutlich: „Es war ausschließ­lich die CSU, die im Sommer die Fehler der ursprüngli­chen Planung aufgezeigt hat.“Allerdings werde nun mit dem Ausbau in den 14 ausgewählt­en Bereichen der dritte Schritt vor dem ersten gemacht, bemängelte Poppe. „Wir brauchen ein Gesamtkonz­ept – und es muss allen klar sein, dass es noch einige Zeit dauern wird, bis die Bürger auch was von dem Ausbau haben.“

Georg Brem (W.I.R.) sprach sich ebenfalls für ein flächendec­kendes Glasfasern­etz aus. „Wir müssen aber bald auch eine Entscheidu­ng treffen, welches Betreiberm­odell wir verwenden wollen.“So sei zu klären, ob Verträge mit einem Anbieter geschlosse­n werden, ob die Stadt selbst als Betreiber fungiert oder ob, ähnlich wie beim Gas- und Stromnetz bereits geschehen, eine Gesellscha­ft gegründet werden solle. Der Beschluss zum Glasfasera­usbau fiel dann einstimmig.

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Symbolfoto: Bärbel Schoen In 14 über das Stadtgebie­t Gersthofen verteilten Bereichen sollen nun Breitbandv­erbindunge­n ermöglicht werden.

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