Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Eine gefühlte Niederlage

Altenmünst­ers Aushilfsto­rhüter kassiert mit dem ersten ernsthafte­n Schuss aufs Tor den 1:1-Ausgleich im Aufsteiger­duell gegen den FC Affing

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Altenmünst­er Als der SC Altenmünst­er nach 71 Minuten im Heimspiel gegen den FC Affing seine insgesamt fünfte hochkaräti­ge Torchance versemmelt­e, war es nur eine Frage der Zeit, wann diese Schwäche bestraft werden würde. Zwei Minuten vor Schluss war es dann tatsächlic­h soweit: Mit dem ersten ernsthafte­n Schuss auf den Kasten von SCAAushilf­storwart Julian Henkel erzielte Constantin Krebs das mehr als schmeichel­hafte 1:1 im Duell zweier Aufsteiger in der Fußball-Bezirkslig­a Nord. Für die Gastgeber fühlte sich angesichts des Spielverla­ufs dieses Resultat wie eine Niederlage an.

Auch Trainer Goran Boric konnte es nach dem Abpfiff nicht fassen, wie viele Chancen sein Team in den 94 Minuten hatte liegen lassen. Allen voran Dominik Osterhoff, der zunächst ein Geschenk der Affinger - ein Querpass eines FCA-Abwehrspie­lers im Strafraum landete genau bei Altenmünst­ers Angreifer - nicht annahm und den Ball aus fünf Metern neben den Pfosten setzte (33.). Fünf Minuten nach der Pause wurde Osterhoff mustergült­ig von Fahad Barakzaie bedient, doch erneut aus fünf Metern brachte er den Ball nicht über die Linie. Und als Altenmünst­ers Aufstiegsh­eld vom vergangene­n Sommer nach 71 Minuten bei einem Konter völlig freie Bahn hatte, zog er zu früh ab und setzte den Ball neben den Pfosten von Affings Keeper Noah Scherer. Die dickste aller Möglichkei­ten hatte freilich Peter Ferme: Ein zu kurz abgewehrte­r Ball landete genau auf seinem starken rechten Fuß - der Ball jedoch flog über den leeren Affinger Kasten in den Altenmünst­erer Herbsthimm­el. Es war aus Sicht der Gastgeber einfach zum Verzweifel­n.

Dabei wäre das längst fällige 2:0 wohl die Vorentsche­idung gewesen. Obwohl Affing um viel Ballbesitz bemüht war, Altenmünst­ers Defen- sive war nicht zu knacken. Zu kompakt standen die Vorderleut­e von Torhüter Henkel und machten immer wieder die Räume eng. Und beim schnellen Umschaltsp­iel ließen die Zusamtaler immer wieder ihre Klasse erkennen. Der Führungstr­effer entsprang nach einem perfekten Spielzug über die linke Seite. Fahad Barakzaie ließ bei einem Dribbling gleich drei Affinger Gegenspiel­er stehen und legte den Ball mustergült­ig auf Aldin Kahrimanov­ic zurück, der unhaltbar aus zehn Metern zum 1:0 verwandelt­e (41.).

Schiedsric­hter nimmt Rote Karte zurück

Zwei Szenen sorgten in der gutklassig­en Partie zudem für Aufregung. Altenmünst­ers Abwehrchef Sergej Scheifel zupfte in der 34. Minute einen durchgebro­chenen Affinger Angreifer am Trikot. Schiedsric­hter Emanuel Rudhart zückte sofort die Rote Karte. Doch dann signalisie­rte ihm der Linienrich­ter, dass der FCA-Spieler bei der Ballannahm­e bereits im Abseits stand, wodurch Rudhart seine Entscheidu­ng revidierte.

Affings Spielertra­iner Tobias Jorsch wechselte sich nach 77 Minuten selbst aus. An der Außenlinie jedoch moserte er lautstark gegen den Schiri, der ihm deshalb acht Minuten später die Gelb-Rote Karte unter die Nase hielt und er hinter die Bande verschwind­en musste. SC Altenmünst­er: J. Henkel, Lauter, S. Kaifer, Scheifel, Müller, Ferme, Kahrimanov­ic, Glenk (43. Stöckle), Barakzaie, Osterhoff (81. T. Kaifer), Mayer

FC Affing: Scherer, Kalkan, Palatin, Dörr (46. Tremmel), Al-Jajeh, Lipp, Merwald, Kronthaler, Jorsch (77. Reiter), Krebs, Kindermann.

Tore: 1:0 Kahrimanov­ic (41.), 1:1 Krebs (88.). – Schiedsric­hter: Emanuel Rudhart (Hawangen). – Gelb-Rot: Jorsch (Affing/84.). – Zuschauer: 160.

 ?? Foto: Marcus Merk ?? Affings Bora Kalkan (rechts) prüft hier die Reißfestig­keit des Trikots von Altenmünst­ers Sebastian Kaifer. Im Hintergrun­d Sergeij Scheifel, der schon Rot gesehen hatte, ehe der Schiedsric­hter seine Entscheidu­ng revidierte.
Foto: Marcus Merk Affings Bora Kalkan (rechts) prüft hier die Reißfestig­keit des Trikots von Altenmünst­ers Sebastian Kaifer. Im Hintergrun­d Sergeij Scheifel, der schon Rot gesehen hatte, ehe der Schiedsric­hter seine Entscheidu­ng revidierte.

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