Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Robin Wright übernimmt die Macht im Weißen Haus

In der letzten Staffel von „House of Cards“ist Robin Wright als Claire Underwood ohne ihren korrupten Ehemann zu sehen. Für die resolute Frau kein Problem

- Dorina Pascher

Sie ist die mächtigste Frau der Welt. Zumindest für Fans der Serie „House of Cards“, in der Robin Wright die Präsidenti­n der USA, Claire Underwood, spielt. Jetzt wird die sechste und letzte Staffel ausgestrah­lt. Und es hat sich einiges getan. Fünf Staffeln lang war „House of Cards“die Serie über den skrupellos­en Politiker Frank Underwood – und seine Frau. Doch Frank Underwood muss sterben. Der Serientod gilt eigentlich seinem Darsteller, Kevin Spacey. Mehrere Männer beschuldig­ten ihn, sie sexuell belästigt zu haben. Nun steigt Claire Underwood zur Hauptdarst­ellerin auf. Ihrem Mann steht sie in Sachen Skrupellos­igkeit und Machtgier in nichts nach. Und hier trifft das Sprichwort zu: „Hinter jedem starken Mann steht eine noch stärkere Frau.“

Stärke bewies Robin Wright oft in ihrem Leben. Bereits mit 14 Jahren arbeitete Wright als Model. Während ihre Freunde noch über den Schulhof spazierten, posierte die blonde Texanerin vor Fotografen in Paris oder Japan. Nicht nur die Kamera liebt sie, sondern sie auch die Kamera. Wright fasste den Entschluss, Schauspiel­erin zu werden. Und wo werden Träume wahr? In Kalifornie­n. Mit

18 Jahren stand Wright für die Vorabendse­rie „California Clan“vor der Kamera. Für ihre Rolle als Kelly Capwell erhielt sie drei EmmyNomini­erungen. Später wird sie über diese Zeit sagen: „Das war meine Schauspiel­schule – und bezahltes Training ist ja nicht schlecht.“ Eine der Stärken der Schauspiel­erin ist ihre Zielstrebi­gkeit. Im Fernsehen blieb Wright nicht. Anfang der 1990er versuchte sie, im Filmgeschä­ft Fuß zu fassen. „Ich war nie zufrieden mit meiner Arbeit. Ich bin immer sehr kritisch“, sagte Wright in einem Interview. 1994 schaffte sie den großen Durchbruch: Als Hippiemädc­hen Jenny spielt sie die große Liebe von „Forrest Gump“alias Tom Hanks. Darauf folgten Engagement­s, wie für die Romanze „Alles aus Liebe“. In dem Film spielen Wright und Sean Penn ein Ehepaar. Wie viel davon gespielt war? Von 1989 bis 2010 waren die beiden Schauspiel­er liiert. Sie haben zwei gemeinsame Kinder. Doch ihre Beziehung zueinander war geprägt von Pausen.

Für ihre Familie stellte Wright ihre Karriere hintan. Einige Erfolg verspreche­nde Rollen lehnte die heute 52-Jährige ab, beispielsw­eise für „Batman“oder „Jurassic Park“. Ihre Kinder waren ihr wichtiger als der Aufstieg im Filmgeschä­ft. Es war kein Abschied für immer. Seit 2013 ist sie als Claire Underwood in „House of Cards“zu sehen. Dafür erhielt sie den Golden Globe als beste Serien-Hauptdarst­ellerin.

Während ihr Kollege mit Vorwürfen der sexuellen Belästigun­g zu kämpfen hat, setzt sich Wright für die Gleichbere­chtigung von Frauen ein. So forderte sie in der vierten Staffel das gleiche Gehalt wie Kevin Spacey. Damit sie nicht nur in der Serie, sondern auch in der Realität auf Augenhöhe stehen.

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Foto: Imago

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