Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Kann’s nicht mehr hören

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Zu „Hilferuf aus Freiburg“(Panorama) vom 30. Oktober:

Der desolate Zustand einiger Parteien in unserem Land und die dementspre­chenden Wahlergebn­isse sind nicht zuletzt darauf zurückzufü­hren, dass große Teile der Bevölkerun­g es satthaben, statt effiziente­r Problembew­ältigung meist nur mit Wegschauen, Beschwicht­igung, Verschweig­en und Aussitzen abgespeist zu werden. Genau zu diesem Bild passt die Reaktion des Freiburger Oberbürger­meisters, der asylsuchen­de Straftäter aus der Stadt in einsame, unbewohnte Gegenden evakuieren will und jetzt lautstark mehr Polizei für die Stadt Freiburg fordert. Natürlich hat er die mutmaßlich stundenlan­ge Vergewalti­gung vorher aufs Schärfste verurteilt – man kann es nicht mehr hören. Warum hat er denn nicht stattdesse­n schon längst dafür gesorgt, dass die Täter von der deutschen Gastfreund­schaft befreit und abgeschobe­n wurden: „Die Verdächtig­en sollen den Behörden wegen anderer Straftaten bereits bekannt sein“– auch das kann man nicht mehr hören.

Max Trometer, Zusmarshau­sen

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