Augsburger Allgemeine (Land Nord)
„Wir haben richtig gut die Kurve gekriegt“
Bis Freitag haben die Augsburger Panther frei wegen des Deutschland Cups. Stürmer Christoph Ullmann zieht eine erste Zwischenbilanz der Saison, lobt die Defensive und spricht über das erste Spiel in seiner alten Heimat
Im letzten Spiel vor der DeutschlandCup-Pause haben die Panther in Mannheim eine 0:4-Niederlage kassiert. Passt das Ergebnis zu dem Spiel? Christoph Ullmann: Ich sag mal so: Wir sind nicht als Favorit in das Spiel gegangen. Aber 0:4 ist natürlich nicht in Ordnung. Wir haben nicht das abgerufen, was wir in den Wochen zuvor gezeigt haben, ganz klar. Wenn du in 60 Minuten kein Tor schießt, ist das sehr unbefriedigend. Schon der Start war unglücklich mit dem frühen ersten Gegentor nach 40 Sekunden – genauso das zweite, das wir in eigener Überzahl bekommen. Aber ich will jetzt nicht alles schwarzmalen. Aus den letzten zwölf Spielen neun Siege – das hätten wir alle genommen im Vorfeld.
Die Pause im November ist traditionell Anlass für eine erste Zwischenbilanz. Wie fällt Ihre aus?
Ullmann: Natürlich war es kein tolles Spiel in Mannheim, aber insgesamt fällt die Zwischenbilanz sehr positiv aus. Wir hatten ein hartes Startprogramm mit schweren Gegnern und mussten danach gleich fünf Mal auswärts ran. Aber da haben wir richtig gut die Kurve gekriegt mit vier Auswärtssiegen. Seitdem war ein guter Aufwärtstrend zu erkennen und wir haben ordentlich gepunktet. Wir sind jetzt Fünfter, damit können wir alle sehr zufrieden sein.
Was zeichnet die Panther aus? Ullmann: Bis auf ganz wenige Spiele war es so, dass wir defensiv sehr gut stehen. Wir sind unglaublich kompakt, alle arbeiten sehr gut in der neutralen Zone und machen die Räume eng. Vor allem unser Unterzahlspiel funktioniert. Da sind wir Zweiter in der Liga. Das ist momentan der Schlüssel für den Erfolg. Bestes Beispiel ist die Partie in Nürnberg, die wir 1:0 gewonnen haben. Uns reicht manchmal schon ein Tor, um einen Dreier mit nach Hause zu nehmen. Beide Torhüter spielen unglaublich stark. Insgesamt setzen wir die defensiven Vorgaben sehr gut um und setzen auch nach vorne immer wieder gute Akzente.
Das System verlangt aber natürlich, dass die Stürmer viel mit nach hinten arbeiten.
Ullmann: Das stimmt, aber das ist im modernen Sport so. Im Fußball ist es genau das Gleiche. Stürmer ist nicht mehr nur der, der vorne steht und die Abstauber reinhaut. Stürmer ist der, der auch gut nach hinten arbeitet. Das ist einfach so. Und wenn man damit Erfolg hat, macht das unglaublich viel Spaß. Wir wollen ja auch die zwei Verteidiger da hinten nicht alleine werkeln lassen – von daher passt das alles.
Wenn man eine Baustelle suchte, fände man das Powerplay der Panther. Sehen Sie das auch so?
Ullmann: Ja, das hat man gegen Mannheim auch gesehen. Wenn man im Powerplay den ein oder anderen Erfolg hat, dann hilft das schon weiter. Da waren wir in letzter Zeit nicht so gut, das ist schon richtig. Da ist noch Luft nach oben.
Für Sie war das Spiel in Mannheim eine Rückkehr an die alte Wirkungsstätte. Zwölf Jahre haben Sie dort gespielt und wurden von den Zuschauern mit Applaus empfangen. Wie haben Sie das erlebt?
Ullmann: Das hat mich natürlich gefreut, dass ich da warmherzig empfangen wurde. Das war schon schön. Meine ganze Familie war da, meine Schwiegereltern. Es hat gutgetan, so empfangen zu werden.
Viele Ihrer Kollegen nutzen die vier freien Tage bis Freitag für einen Kurzurlaub. Wie sieht das bei Ihnen aus? Ullmann: Ich bin ganz normal zu Hause, mein Wecker klingelt um 6.20 Uhr (lacht). Ich genieße das Familienleben in Mannheim in vollen Zügen. Es tut ab und zu einfach gut, mal von der Eishalle wegzukommen. Ich kann mich mit den Kids beschäftigen, sie in den Kindergarten und in die Schule bringen. Mittagessen machen – lauter schöne Sachen. Da freue ich mich riesig und ich werde die Woche in vollen Zügen genießen.