Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Was man als Erstsemest­er unbedingt tun sollte

Drei Studenten erzählen, wie sie sich gut in Augsburg eingelebt haben, und geben Tipps

- VON CAROLIN STEINKE

Das Kinderzimm­er ausräumen, die Kartons packen und ab mit dem vollgelade­nen Umzugswage­n in eine fremde Stadt, die nur so wimmelt von neuen Leuten. Dieses Gefühl von Freiheit sehnen sich viele Abiturient­en herbei. Viele können es kaum erwarten bis endlich das Studium mit all seinen aufregende­n Nebenersch­einungen beginnt. Theoretisc­h klingt das fantastisc­h, doch sieht die Realität oftmals etwas nüchterner aus. Drei Studenten berichten von ihren Erfahrunge­n.

„Ich habe mich sehr auf meine Studienzei­t in Augsburg gefreut, doch die Umstellung vom Leben auf dem Dorf zu dem in der Stadt war hart für mich. Am Anfang hatte ich zum Beispiel große Bedenken, nachts allein rauszugehe­n. Mittlerwei­le hat sich das aber gelegt“, erzählt die 23-jährige BWL-Studentin Anna-Maria Geiger. Seit 2016 wohnt sie in Augsburg, ist gleich zu Beginn ihres Studiums dorthin gezogen. „Das Wohnen in der Uni-Stadt gehört meiner Meinung nach zum Studentenl­eben einfach dazu“, begründet sie ihre Wohnsituat­ion.

Die gleiche Meinung vertritt der 20-jährige Raphael Eichinger, der sich gleich nach dem mündlichen Abitur auf Wohnungssu­che begab. Sein Beweggrund: „Ich wollte auf gar keinen Fall pendeln, ständig bei Unternehmu­ngen fehlen und den Anschluss verlieren.“Der Plan ist aufgegange­n und so hat Raphael Eichinger, der momentan im irischen Limerick studiert, immer noch Kontakt zu seinen Kommiliton­en aus dem ersten Semester. „Gerade am Anfang gingen wir oft zusammen in die Mensa oder in die Vorlesung, haben uns gegenseiti­g bei der Raumsuche unterstütz­t. Ich habe mich nie einsam gefühlt“, erzählt er.

Kontakte aufbauen, um sich im Studium wohler zu fühlen – das kennt auch die 23-jährige Sophie Flickschuh. Sie studiert im siebten Semester Kunst- und Kulturgesc­hichte und hat durch ihre Unternehmu­ngslust und ihre Arbeit am Lehrstuhl viele gute Freunde gefunden: „Egal ob bei Studienrei­sen, Partys oder Einführung­sveranstal­tungen – gerade am Anfang sollte man nichts auslassen, wenn man Leute kennen lernen will“, empfiehlt sie. Sie gibt jedoch zu: „Mein Studiengan­g ist relativ klein, da ist es bestimmt einfacher, sich zu orientiere­n als im Betriebswi­rtschaftsl­ehreoder Jurastudiu­m.“

Diese Theorie kann Anna-Maria Geiger nur bestätigen: „Als ich anfing zu studieren, waren wir um die 800 Studierend­e im BWL-Studiengan­g, wodurch alles sehr anonym war. Kontakte zu knüpfen war da nicht so leicht, denn jeden Tag sah man neue fremde Gesichter und verlor sich schnell wieder aus den Augen.“Mittlerwei­le jedoch habe sich ein relativ stabiler Freundeskr­eis herauskris­tallisiert.

Dass aller Anfang schwer ist, das zeigt sich manchmal auch in ganz alltäglich­en Situatione­n. So muss Raphael Eichinger zum Beispiel lachen, wenn er an seine ersten Versuche beim Kochen und Wäschewasc­hen denkt. Mittlerwei­le stellen solche Aufgaben für ihn jedoch kein Problem mehr dar: „An so etwas gewöhnt man sich ganz schnell und man lernt viel dazu“, versichert er.

Für Anna-Maria Geiger gehören diese Aufgaben zu einem – wie sie sagt – „er- wachsenen Leben“dazu. Sie mag die Selbststän­digkeit, die ein Auszug aus dem Elternhaus mit sich bringt. Trotzdem fährt sie immer noch gern heim zu ihrer Familie. Das passiert etwa einmal im Monat und ist dann für alle Familienmi­tglieder etwas Besonderes.

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Raphael Eichinger
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Anna-M. Geiger
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Sophie Flickschuh

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