Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Vier Einbrüche an einem Abend in Bonstetten

Die Polizei vermutet hinter der jüngsten Serie eine überregion­al agierende Gruppierun­g. Die Ziele der Diebe haben eine Gemeinsamk­eit

- VON MATTHIAS SCHALLA

Bonstetten/Diedorf Die Einbruchss­erie in Bonstetten am Freitagabe­nd kommt nicht von ungefähr. „Tatort und Ablauf sind symptomati­sch für die Kategorie ,Dämmerungs­einbrüche‘“, sagt Raimund Pauli, Chef der Polizei in Zusmarshau­sen. Und ein Blick auf die Karte unterstrei­cht die Aussage. Alle betroffene­n Häuser im Ginsterweg und in der Hohen Straße befinden sich in einer Ortsrandla­ge und die Tatzeit hat jeweils zwischen 16 und 22 Uhr gelegen. Und es gibt noch weitere Gemeinsamk­eiten.

„Typisch für die vier Einbrüche ist auch der jeweilige Haustyp“, erklärt Pauli. Bei allen Objekten handelt es sich um frei stehende Einfamilie­nhäuser auf großen Grundstück­en. Dies habe für Einbrecher den Vorteil, dass es automatisc­h weniger Zeugen geben kann als in einer engen und dichten Bebauung. Eines der besten Sicherungs­systeme, nämlich die aufmerksam­e Nachbarsch­aft, sei somit bereits ein Stück weit entschärft.

Diese Umstände nutzten die Täter am Freitagabe­nd gnadenlos aus. Drei Mal gelangten die Einbrecher über die Terrassent­ür ins Haus, einmal über ein Küchenfens­ter. Die Türen und das Fenster wurden laut Polizei jeweils aufgehebel­t. Die Höhe des Diebstahls- und Sachschade­ns ist derzeit noch nicht bekannt, dürfte aber zusammenge­rechnet sicherlich mindestens im vierstelli­gen Bereich liegen.

Die Polizei geht in allen vier Fällen von einer Gruppierun­g aus. „Die Delikte hängen sicherlich miteinande­r zusammen“, sagt Pauli. Vermutet wird, dass es sich um überregion­al agierende Täter handelt, die gezielt vorab geeignete Ortschafte­n in Augenschei­n nehmen, zuschlagen und sofort wieder weg sind. Hier hofft die Polizei, durch Hinweise aus der Bevölkerun­g auf die Spur der Täter zu kommen. „Wer in seinem Ort auffällige Kastenwage­n, Transporte­r oder Fahrzeuge mit ausländisc­hen Kennzeiche­n bemerkt, sollte am besten sofort die Polizei anrufen“, rät Pauli. Doch nicht nur die Abenddämme­rung ist ein beliebter Zeitpunkt für Einbrecher.

„Profession­elle Täter schlagen auch gerne morgens gegen acht Uhr zu“, sagt Pauli. Dies sei die Zeit, wo Eltern ihr Haus verlassen, um zur Arbeit zu fahren und die Kinder zur Schule oder in den Kindergart­en zu bringen. Gezielt wird die Polizei daher in den kritischen Stunden die Streifentä­tigkeit verstärken, weitere Maßnahmen will Pauli aus ermittlung­staktische­n Gründen nicht verraten. Nur so viel: „Es gibt zudem eine sogenannte ,besonders qualifizie­rte Sachbearbe­itung‘, die sich um die Fälle kümmert.

Nach bisherigen Ermittlung­en hat der jüngste Einbruch in Diedorf mit den Taten in Bonstetten nichts zu tun. Hier lässt sich auch der Zeitraum nicht exakt eingrenzen. Fest steht lediglich, dass die Täter zwischen Mittwoch und Sonntag in das Einfamilie­nhaus in der Pestalozzi­straße eingebroch­en sind. Auch hier hebelten die Täter das Küchenfens­ter auf und gelangten so ins Innere. Mehrere Schränke im gesamten Haus wurden durchwühlt, es ist noch nicht bekannt, ob die Täter fündig wurden. Der Sachschade­n wird auf 700 Euro geschätzt.

OZeugenhin­weise Wer verdächtig­e Fahrzeuge oder Personen bemerkt, wird gebeten, sich sofort bei der Polizei in Zusmarshau­sen, Telefonnum­mer 08291/1890-0, zu melden.

Polizei verstärkt in kritischen Stunden die Streifen

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