Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Mit Musik und Spenden zu einem großen Projekt
Der Verein einsmehr holt Cash-n-Go und Blue Notes nach Stadtbergen. Es geht um Geld für ein Inklusionshotel
Stadtbergen Mit guter Musik die Geldbörsen der Zuhörer öffnen, das war das Ziel des Benefizkonzerts von Cash-n-Go und Blue Notes im Stadtberger Bürgersaal. Schließlich hat die Initiative „einsmehr“für Menschen mit Downsyndrom Augsburg und Umgebung Großes vor. Spätestens im Herbst 2020 soll das Inklusionshotel in der Nähe der künftigen Uniklinik eröffnen. Geplant sind dort bis zu zwölf Arbeitsplätze für Menschen mit Einschränkung. Das ist beinahe die Hälfte der im Hotel angestellten Mitarbeiter. Das künftige Inklusionshotel mit 73 Zimmern, darunter acht Appartements, das den Mitarbeitern eine Chance auf den normalen Arbeitsmarkt gibt, hat durch sein Standortpotenzial sehr gute Aussichten, ist der Verein überzeugt.
Bewähren muss sich der Betrieb dennoch. Kommende Woche sind entscheidende Gespräche mit dem künftigen Vermieter anberaumt. Neben den vielen Hürden, die bereits bewältigt wurden und noch zu nehmen sind, ist die finanzielle eine besonders große Hürde. Um diese abzutragen, hat der rege Verein eine attraktive Herbst-Kulturreihe realisiert. An diesem Sonntag lockten daher unter dem Motto „Wer a cappella sagt, muss auch Big Band sagen“ein Highlight und zwei Publikumsmagneten: Es gastierten Blue Notes, die Big Band der Musikschule Neusäß und Cash-n-Go, das Augsburger A-cappella-Phänomen.
Selten hatte der Bürgersaal Stadtbergen so viele Besucher. „Der Saal platzt aus allen Nähten“, so Vereinsvorsitzende Karin Lange erfreut, die mit ihrem Sohn Nikolas die Gäste begrüßte. Neben dem Benefiz machte auch ein Abschied den Abend besonders: Es war das letzte reguläre Konzert mit Martin Seiler als Cash-n-Go-Mitglied.
Ein Nachfolger ist bereits gefunden. Die fünf Sänger (Thomas Haala, Wayne Wegener, Martin Seiler, Thomas Steingruber, Markus Schmoll) und Sängerin Christina Bianco, jeder ein Könner des Gesangs, fächerten ihre große Bandbreite auf von Parodie bis zum Feierlichen, vom scheinbar simplen Schlager („Man müsste Klavier spielen können“) bis zum harmonisch sehr komplexen Song wie „Bridge Over Troubled Water“. Humor und Ernst hielten sich wunderbar die Waage in den gekonnten, abwechslungsreichen Arrangements mit großartigen Soli aus Pop, Jazz, und die unterhaltsamen Moderationen dazwischen gehören ebenso zum Markenzeichen. Jede Nummer wurde zu Recht bejubelt.
Gleiches galt für die – übrigens wirklich große – Big Band Blue Notes. Unter der Leitung von Achim Binanzer präsentierte sie mit „Jailhouse Rock“, „Moonlight Serenade“, „Halleluja“, „Africa“oder „The Rose“, meist in gekonnten Eigenarrangements, ebenfalls eine große Palette von schwungvoll bis besinnlich mit beeindruckenden solistischen und Ensemble-Leistungen in Gesang und Instrumental.
Zuletzt fanden sich beide Bands des Abends und das Publikum in „Hey Jude“zu einem grandiosen Finale zusammen. Für einen Riesenerfolg sprachen nicht nur der Beifall, sondern auch die Spenden: Knapp über 4000 Euro kamen an diesem Abend zugunsten des Projekts Inklusionshotel zusammen.