Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Mit Musik und Spenden zu einem großen Projekt

Der Verein einsmehr holt Cash-n-Go und Blue Notes nach Stadtberge­n. Es geht um Geld für ein Inklusions­hotel

- VON STEPHANIE KNAUER

Stadtberge­n Mit guter Musik die Geldbörsen der Zuhörer öffnen, das war das Ziel des Benefizkon­zerts von Cash-n-Go und Blue Notes im Stadtberge­r Bürgersaal. Schließlic­h hat die Initiative „einsmehr“für Menschen mit Downsyndro­m Augsburg und Umgebung Großes vor. Spätestens im Herbst 2020 soll das Inklusions­hotel in der Nähe der künftigen Uniklinik eröffnen. Geplant sind dort bis zu zwölf Arbeitsplä­tze für Menschen mit Einschränk­ung. Das ist beinahe die Hälfte der im Hotel angestellt­en Mitarbeite­r. Das künftige Inklusions­hotel mit 73 Zimmern, darunter acht Appartemen­ts, das den Mitarbeite­rn eine Chance auf den normalen Arbeitsmar­kt gibt, hat durch sein Standortpo­tenzial sehr gute Aussichten, ist der Verein überzeugt.

Bewähren muss sich der Betrieb dennoch. Kommende Woche sind entscheide­nde Gespräche mit dem künftigen Vermieter anberaumt. Neben den vielen Hürden, die bereits bewältigt wurden und noch zu nehmen sind, ist die finanziell­e eine besonders große Hürde. Um diese abzutragen, hat der rege Verein eine attraktive Herbst-Kulturreih­e realisiert. An diesem Sonntag lockten daher unter dem Motto „Wer a cappella sagt, muss auch Big Band sagen“ein Highlight und zwei Publikumsm­agneten: Es gastierten Blue Notes, die Big Band der Musikschul­e Neusäß und Cash-n-Go, das Augsburger A-cappella-Phänomen.

Selten hatte der Bürgersaal Stadtberge­n so viele Besucher. „Der Saal platzt aus allen Nähten“, so Vereinsvor­sitzende Karin Lange erfreut, die mit ihrem Sohn Nikolas die Gäste begrüßte. Neben dem Benefiz machte auch ein Abschied den Abend besonders: Es war das letzte reguläre Konzert mit Martin Seiler als Cash-n-Go-Mitglied.

Ein Nachfolger ist bereits gefunden. Die fünf Sänger (Thomas Haala, Wayne Wegener, Martin Seiler, Thomas Steingrube­r, Markus Schmoll) und Sängerin Christina Bianco, jeder ein Könner des Gesangs, fächerten ihre große Bandbreite auf von Parodie bis zum Feierliche­n, vom scheinbar simplen Schlager („Man müsste Klavier spielen können“) bis zum harmonisch sehr komplexen Song wie „Bridge Over Troubled Water“. Humor und Ernst hielten sich wunderbar die Waage in den gekonnten, abwechslun­gsreichen Arrangemen­ts mit großartige­n Soli aus Pop, Jazz, und die unterhalts­amen Moderation­en dazwischen gehören ebenso zum Markenzeic­hen. Jede Nummer wurde zu Recht bejubelt.

Gleiches galt für die – übrigens wirklich große – Big Band Blue Notes. Unter der Leitung von Achim Binanzer präsentier­te sie mit „Jailhouse Rock“, „Moonlight Serenade“, „Halleluja“, „Africa“oder „The Rose“, meist in gekonnten Eigenarran­gements, ebenfalls eine große Palette von schwungvol­l bis besinnlich mit beeindruck­enden solistisch­en und Ensemble-Leistungen in Gesang und Instrument­al.

Zuletzt fanden sich beide Bands des Abends und das Publikum in „Hey Jude“zu einem grandiosen Finale zusammen. Für einen Riesenerfo­lg sprachen nicht nur der Beifall, sondern auch die Spenden: Knapp über 4000 Euro kamen an diesem Abend zugunsten des Projekts Inklusions­hotel zusammen.

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Foto: Andreas Lode Cash-n-Go (im Bild) und Blue Notes unterstütz­ten mit einem Benefizkon­zert im Bürgersaal Stadtberge­n die Initiative „einsmehr“.

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