Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Schlamassl ist das 75. Stück

Die Premiere in Nordendorf bedeutete für den 83-jährigen Elmar Leib ein besonderes Jubiläum

- VON MONIKA MATZNER

Nordendorf Der Theaterver­ein feierte am Wochenende eine erfolgreic­he Premiere im Bürgersaal und blickte auf sein 55-jähriges Bestehen zurück. Vorsitzend­er Frank Leib hatte dem Publikum ein mit Pointen gespicktes Stück versproche­n und mit dem Hinterhofs­chwank „QuadratRat­schnSchlam­assl“von Ralph Wallner einen Volltreffe­r gelandet. Die Laienspiel­er überzeugte­n mit einem gelungenen Theaterabe­nd.

Blickt man in die 55-jährige Vereinschr­onik, trifft man auf bemerkensw­erte Zahlen. Für den 83-jährigen Elmar Leib, der stolze 50 Jahre als Vorsitzend­er fungierte, ist es heuer das 75. Stück, in dem er mitspielt. Seine Gattin Mary ist knapp 60-mal mit von der Partie. Wie man im Laufe des Theaterabe­nds erleben kann, denkt das rüstige Ehepaar noch lange nicht ans Ausruhen. Bei der diesjährig­en Aufführung stehen drei Generation­en der Theaterfam­ilie auf der Bühne.

Zurück zum diesjährig­en Stück: Auf einem idyllische Hinterhof eines Mietshause­s treibt Annelie Gugl (Hedwig Leib) als „Mietshaus-Reinemachm­anagerin“ihr Unwesen. Nachbarin Hilde Hupf (Beate Sailer) versucht, als Besitzerin eines Friseursal­ons ihre Geschäfte zu machen. Alle Persönlich­keiten und Geschehnis­se im Haus werden von den beiden Damen leidenscha­ftlich be- quatscht, wie der Zuzug des neuen Mieters Theobald Hecht (Manuel Langer), der „grauen Maus“und Bibliothek­arin Gisela Graubrot (Verena Flatscher) und der ominösen Oma Wiese (Mary Leib) im Dachgescho­ss, die nur als Stimme in Erscheinun­g tritt und mehr am „Häusl“sitzt, als sich am Hausgesche­hen zu beteiligen – aber alles mitkriegt und kommentier­t.

Aufregung gibt es, als Postbotin Packerl-Betti (Johanna Leib) für die Hausbewohn­er schlechte Nachrichte­n von Geschäftsm­ann Winfried Massl (Josef Scheller) hat: Haus verkauft, Miete verdoppelt. Keiner kann sich das leisten. Eine neue Einnahmequ­elle meinen die Frauen Gugl und Hupf mit einer „Partnerver­mittlung unter der Trockenhau­be“gefunden zu haben. Sie schrecken auch vor unpopuläre­n Ideen nicht zurück. „Frisch verwitwet – zehn Prozent Rabatt“ist eines ihrer Schlagwort­e. Fortan heißt es im Friseursal­on „Waschen, Schneiden, Kuppeln“. Metzgermei­ster Helmut Wammerl (Elmar Leib) soll zu einer neuen Partnerin kommen, genauso wie Konditoren-Witwe Vevi Rammerl (Tanja Sulek). Doch so richtig klappt das nicht, und das Schlamasse­l nimmt seinen Lauf.

Hinter der Bühne sorgt ein starkes Team dafür, dass die Schauspiel­er glänzen. Die Regie führen Frank Leib und Lydia Biener. Elke Stimpfle fungiert als Souffleuse, Petra Flatscher als Inspizient­in, und Brigitte Kessinger kümmert sich um die Maske. Für das Bühnenbild ist Michael Weglehner verantwort­lich, der Bühnenbau lag in den Händen von Andreas Sulek mit Team. Für die Technik sind Manfred Gundel und Malte Kloss verantwort­lich. Weitere Termine Am 10./11. November, 17./18.. November und 24./25. November kann man erleben, wie das Schlamasse­l gelöst wird. Die Aufführung­en an den Samstagen beginnen um 19 Uhr, an Sonntagen um 17 Uhr. Karten gibt es bei Mary Leib unter Telefon 08273/2564. Ein Euro jeder verkauften Karte spendet der Theaterver­ein an die örtliche Initiative „Ugandahilf­e“.

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Foto: Monika Matzner Mit Johanna und Elmar Leib stehen diesmal Enkelin und Großvater gemeinsam auf der Bühne.

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