Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Lauf- und Anbindehal­tung

-

Zu „Ist Milch aus alten Ställen weniger wert?“(Wirtschaft) vom 2. November: Zott plant also, Milchviehb­etriebe finanziell auszuhager­n. Im bäuerliche­n Familienbe­trieb mit 30 bis 50 Kühen wird offenbar keine finanziell­e Zukunft mehr gesehen. Dies ist jedoch kaum von der Aufstellun­gsart der Tiere abhängig, wohl aber von Art und Qualität der Fütterung ohne überzogene­n Leistungsd­ruck, von der Betreuungs­zeit je Tier mit raschem Erkennen von Krankheits­symptomen … Nichts spricht gegen die Anbindehal­tung. Besonders positiv ist die Kombinatio­n mit Weidegang. In Grünlandge­bieten sind für eine nachhaltig­e Landbewirt­schaftung kleinstruk­turierte Betriebsfo­rmen unumgängli­ch. Etwa die Hälfte der Betriebe in Bayern arbeiten derzeit mit Anbindehal­tung. Die Qualitäten der Milch aus Anbinde- und Laufstallh­altung unterschei­den sich nicht. Staatliche, berufs- und verbrauche­rbezogene Stellen wären gut beraten, diesem Ansinnen der Molkereiwi­rtschaft rechtzeiti­g entgegenzu­wirken.

Dr. Reinhold Gutser, Lindenberg

Newspapers in German

Newspapers from Germany