Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Diogenes in der Tonne
damals noch nicht) Otto trefflich dargestellt. Er beschrieb das korrekte Entsorgen eines gebrauchten Teebeutels, wo erst der Inhalt in die Biotonne muss, dann das Papier in die Papiertonne und schließlich die Metallöse, an der der Bändel befestigt ist, zum Alteisen gebracht werden muss.
Und jetzt stellt die Stadt Augsburg auch noch spezielle Behälter zur Entsorgung von Kaugummis auf. (In Singapur wird das achtlose auf-die- Straße-Werfen des Kaugummis ja schon seit vielen Jahren mit einem Jahr Gefängnis und 80 Stockhieben bestraft). Was kommt dann in der Stadt als Nächstes? Vielleicht ein Mülltrennkasten für den Zigarettenstummel? Filter da hinein und der Rest dort?
Eine schnelle effiziente Entsorgung könnte man auch für Wahlplakate ins Auge fassen, die nach Wahlen noch wochenlang in der Gegend herumhängen.
Mir fällt gerade ein, dass in vielen „Tatort“-Folgen und ähnlichen Krimiformaten im Fernsehen die Leichen oft in Tonnen gefunden werden. Vielleicht weil das die grusligste Art der Entsorgung von Opfern ist.
Was hätte wohl Diogenes zu all diesen Entsorgungsproblemen gesagt? Aber zu Diogenes Zeiten hat man wahrscheinlich den ganzen Müll einfach ins Meer gekippt. Obwohl, soweit weg davon sind wir gar nicht …
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An dieser Stelle blickt der Kabarettist Silvano Tuiach für uns auf das Geschehen in Augsburg und der Welt. Zeichnung: Silvano Tuiach