Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Jubel trotz unbekannte­r Gegner

Bei den „Schwäbisch­en“waren die Spieler des TSV Diedorf wieder erfolgreic­h, trotz neuer Gegenspiel­er

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Diedorf Die schwäbisch­en Meistersch­aften im Badminton finden jetzt schon seit vielen Jahren in der Schmuttert­alhalle statt. Auch dieses Jahr war das Turnier für den TSV Diedorf wieder ein Erfolg. Sportlich konnten die Spieler insgesamt vier Meistertit­el verbuchen, die meisten davon in der Königsdisz­iplin, der A-Klasse, in der Spieler antreten, die in überregion­alen Ligen aktiv sind. Elena Karrer gewann das Damen-Einzel, Martin Aust und Julia Hornstein mussten im gemischten Doppel nur ein Spiel gewinnen, um den Meistertit­el zu verbuchen. Schwerer hatte es Aust da im Herren-Doppel mit Tobias Karrer. Vier spannende Begegnunge­n bescherten ihnen den Sieg. In der B-Klasse gewann Manuel Schmid aus Diedorf zusammen mit seinem Partner Matthias Estner aus Dillingen.

Eigentlich waren über die Jahre immer dieselben Spieler aus ganz Schwaben anwesend, vor allem aber die Diedorfer waren bei ihrem Heimturnie­r immer stark vertreten. In diesem Jahr waren allerdings einige unbekannte Gesichter in Diedorf dabei. Ein Blick auf die Meldeliste verwundert: Auf den 61. schwäbisch­en Meistersch­aften spielten auch Spieler aus München, Fürstenfel­dbruck oder Regensburg – um nur einige Beispiele zu nennen.

Insgesamt traten bei den Einzelmeis­terschafte­n in diesem Jahr 147 Teilnehmer an. Die Tatsache, dass auch Spieler aus anderen Bezirken zugelassen waren, brachte eine deutliche Steigerung. In den vergangene­n Jahren zählte der Verband nur knapp 100 Teilnehmer. Auch TSV-Abteilungs­leiter Martin Aust sagt: „Es war schön, mal andere Spieler zu sehen.“

Harald Strauß, Sportwart im Bezirksvor­stand Schwaben des bayerische­n Badmintonv­erbands, erklärt die Hintergrün­de: „In der Jugend kann jetzt ja auch jeder Spieler in jedem Bezirk antreten und Punkte sammeln.“Daher die Idee, auch die schwäbisch­e Meistersch­aft für Spieler aus anderen Bezirken zu öffnen. Das wirke nicht nur den rückläufig­en Teilnehmer­zahlen entgegen, sondern gebe auch Spielern, die eine „Verbindung nach Schwaben“haben, die Möglichkei­t, bei der Meistersch­aft anzutreten. „Dazu gehören zum Beispiel Studenten aus Augsburg oder Verwandte, die in einem anderen Bezirk spielen, aber hier wohnen“, erklärt Strauß. Außerdem gibt es in vielen anderen Bezirken aus Mangel an Teilnehmer­n mittlerwei­le keine Regionalme­isterschaf­t mehr. Auch diesem Trend wollen die Verantwort­lichen in Schwaben durch die Öffnung entgegenwi­rken.

Ein Vorteil sei außerdem die neue Vielfalt. „So spielt man auch gegen Menschen, auf die man sonst nicht trifft, so war das bisher nur auf der bayerische­n Meistersch­aft“, sagt Harald Strauß.

Legt der bayerische Verband ein Veto ein?

Auch aus diesem Grund befürchten die Verantwort­lichen in Schwaben jetzt, dass der Bayerische Badminton-Verband sein Veto einlegen und die offenen Meistersch­aften nicht länger zulassen könnte. Für Strauß und seine Kollegen müsste der Verband dann aber eine andere Lösung präsentier­en, die das Turnier trotzdem attraktiv macht. „Die schwäbisch­e Meistersch­aft könnte in Zukunft ein Qualifikat­ionsturnie­r für die bayerische sein“, schlägt der Sportwart vor.

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Foto: karrt Abgekämpft, aber glücklich. Die schwäbisch­en Meister vom TSV Diedorf: (von links) Elena Karrer, Tobias Karrer, Julia Hornstein und Martin Aust.

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