Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Hier schwebt der neue Kindergarten ein
In Meitingen werden künftig einige Mädchen und Buben in Containern betreut. Die Bauelemente wurden mit einem riesigen Kran „eingeflogen“
Meitingen So etwas bekommen die Kleinen des Meitinger Kindergartens vermutlich nicht mehr zu sehen. Die Mädchen und Buben konnten aus sicherer Entfernung beobachten, wie der neue Kindergarten quasi eingeflogen wurde.
Da das bisherige Gebäude und auch die anderen Kinderbetreuungseinrichtungen in der Marktgemeinde voll belegt sind, musste schnell gehandelt werden. Die Verantwortlichen der Kommune entschieden sich dafür, eine schnelle Übergangslösung zu realisieren, damit genügend Kindergartenplätze zur Verfügung stehen. Aus diesem Grund wurde nun der Containerbau errichtet. Die einzelnen Elemente wurden am Dienstagnachmittag mit einem großen Kran auf das Gelände des Kindergartens gehievt und schwebten dabei an einem langen Seil.
Bürgermeister Michael Higl erklärte: „Wir wollen Anfang 2019 Es müssten noch Arbeiten in den neuen Räumen erledigt werden und außerdem müsse das Landratsamt erst die Betriebserlaubnis erteilen.
Die Container sollen dann voraussichtlich zwei Jahre als Übergangslösung dienen, ehe ein neuer Kindergarten gebaut wird. Wo dieser errichtet wird, soll in der nächsten Sitzung des Marktgemeinderates besprochen werden. Laut Higl gibt es derzeit zwei mögliche Standorte. Zum einen zwischen dem Freibad und der Bebauung oder auf der Fläche gegenüber dem Friedhof in Nachbarschaft zu SGL Carbon. Dieses Areal, das der Gemeinde gehört, wird derzeit von der SGL noch als Parkplatz genutzt.
Hintergrund: Derzeit kann die Gemeinde jedem Kind einen Platz in einem Kindergarten oder der Krippe anbieten. Das funktioniere laut Higl aber nur, weil beispielsweise in Ostendorf einige Mädchen und Buben betreut werden, die dort gar nicht wohnen. Um einem Engpass zuvorzukommen, wurde im Sommer die Krippe im Laubenbach erweitert. In dem Gebäudekomplex wurde eine Wohnung gekauft, die umgebaut wurde.
Seit September ist dort eine Kindergartengruppe untergebracht. Diese soll dann aber in den Contaieinziehen.“ nerbau ziehen. Der frei werdende Platz soll für die Krippe genutzt werden.
Mit den neuen Containern, die einen zusätzlichen Raum von rund 200 Quadratmetern zur Verfügung stellen, wird der Kindergarten relativ groß. Bis zu 200 Mädchen und Buben werden dann dort betreut werden. Higl ist sich dieser Problematik bewusst. Er weist aber darauf hin, dass der Kindergarten schon von der baulichen Struktur her gut untergliedert sei. Somit seien die Kinder nicht alle auf einem Haufen.
Doch nicht nur die ständig wachsende Nachfrage nach Betreuungsplätzen für die Kleinen stellt die Marktgemeinde vor ein Problem. Mit der Zahl der Mädchen und Buben wächst auch die Summe, die die Kommune für diese Einrichtungen zur Verfügung stellen muss. Dabei steigen vor allem die Personalkosten für die mittlerweile rund 100 Frauen und Männer, die in diesem Bereich tätig sind - angefangen von den Erzieherinnen bis hin zu den Mitarbeitern in der Mittagsbetreuung oder Essensausgabe.
Higl schätzt die Personalkosten auf rund vier Millionen Euro jährlich. Zieht man davon die Zuschüsse und Elternbeiträge ab, bleiben zwei Millionen Euro, die die Marktgemeinde schultern muss.