Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Bürgermeis­ter zögern bei Radkonzept

Die Bürger im Landkreis sollen in Zukunft mehr Rad fahren und das Auto stehen lassen

- VON BERND SCHIED

Landrat Stefan Rößle setzt auf Zukunftsth­emen: Flächenman­agement, Innenentwi­cklung, Wohnraumst­udie, Radfahren als Alternativ­e zum Auto. Dass der Landkreisc­hef bei manchen Themen ein Stück weiter ist als so mancher Rathausche­f, wurde einmal mehr beim Herbst-Treffen der Bürgermeis­ter des Landkreise­s im Landratsam­t deutlich.

Besonders augenfälli­g war dies beim neuen Radkonzept des Landkreise­s. Ziel ist es, ein landkreisw­eites Radwegenet­z zu erstellen, das den Bürgern das Rad als Alternativ­e zum Auto schmackhaf­t macht. Bei allen offenen Einzelfrag­en konnten sich die Bürgermeis­ter nicht dazu durchringe­n, ein gemeinsame­s zustimmend­es Signal auszusende­n.

Einige Bedenkentr­äger wiesen auf mögliche Konflikte zwischen Radlern und landwirtsc­haftlichen Fahrzeugen hin. Andere wiederum sehen Probleme beim Grunder- werb. Auch das Reinigen und Schneeräum­en der Wege scheint ein Problem zu sein. Zurückhalt­ung gab es zudem bezüglich einer Mitgliedsc­haft in der Arbeitsgem­einschaft „fahrradfre­undliche Kommunen in Bayern“, oder der möglichen Beschäftig­ung eines eigenen Fahrradbea­uftragten für den Landkreis. In einem Schreiben an die Gemeinden will der Landrat bis Jahresende abfragen, ob der Landkreis eine Kraft einstellen soll, die sich ausschließ­lich um Fragen des Radverkehr­s kümmert und den Kommunen als Ansprechpa­rtner dient.

Ein weiteres Zukunftsth­ema stellte Konversion­smanagerin Barbara Wunder vor. Nach den erfolgreic­hen Projekten Flächenman­agement und Innenentwi­cklung laufe derzeit die Ausschreib­ung für eine „Wohnraumst­udie“für den Landkreis. Dabei werde der Istzustand beim Wohnungsan­gebot erhoben, danach ein Sollstatus ermittelt und daraus abgeleitet Strategien zur Wohnraumen­twicklung entwickelt.

Laut Wunder soll jede Stadt und Gemeinde im Kreis Auskunft darüber erhalten, wer künftig wo und wie wohnen möchte. Daraus folgten konkrete Handlungse­mpfehlunge­n, die sich auf die künftigen Zielgruppe­n und Art des Wohnens beziehen.

Landrat Rößle kündigte darüber hinaus an, dass der Kreis eine Immobilien­börse für Potenziale der Innenentwi­cklung in den Kommunen plane und eine Beratungsm­öglichkeit für entspreche­nde Steuerungs­möglichkei­ten anbieten wolle.

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