Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Beim Stromvertrag lohnt sich ein Preisvergleich
Laura hat eine Wohnung gefunden. Nun muss sie sich einen Anbieter suchen. Worauf es ankommt
Laura zieht von zu Hause aus und freut sich, dass ihr die Eltern nicht mehr ständig auf die Finger schauen. Dafür muss die 18-Jährige jetzt vieles alleine organisieren, sich etwa um einen Stromvertrag kümmern. Was ist dabei wichtig?
● Stromanbieter suchen, Preise vergleichen Laura kann den Stromversorger des Vormieters übernehmen. Sie kann sich aber auch selbst einen suchen. Über die Tarife kann sie sich entweder auf der Seite eines Stromanbieters oder über Ver- gleichsportale wie verivox.de informieren. Der Strompreis setzt sich aus einem Grundtarif und den Kosten für die einzelnen Kilowattstunden zusammen. Ein Single-Haushalt benötigt rund 2000 Kilowattstunden im Jahr und kommt auf Kosten von mindestens 500 Euro, also rund 40 Euro im Monat. Die Tarife variieren gewaltig. Und Vorsicht: Während sich einige Verträge nach einem Jahr automatisch um zwölf Monate verlängern, sind andere im zweiten Jahr monatlich kündbar.
● Vertrag abschließen Ist ein Anbieter gefunden, kann Laura den Vertrag online abschließen. Der neue Versorger fordert sie auf, die Zäh- lernummer und den Zählerstand zu übermitteln. Anschließend bekommt sie eine Kundennummer und bezahlt einen monatlichen Abschlag. Am Ende des Jahres wird genau abgerechnet: Laura muss dann entweder nachzahlen oder bekommt etwas zurückerstattet. Für das Folgejahr werden ihre Abschläge dann angepasst.
● Preise checken, Anbieter wechseln Während manche Anbieter ihre Neukunden mit Offerten und Bonuszahlungen locken, steigen die Preise nach dem ersten Jahr an – oft um 20 bis 30 Prozent. Aber Laura vergleicht im Internet regelmäßig Tarife und erneuert einfach ihren Vertrag. Damit kann sie ein paar hundert Euro jährlich sparen. Übrigens übernimmt bei einem Anbieterwechsel der neue Versorger die Kündigung des alten Vertrags.
● Strom sparen In jedem Fall kommt es Lauras Budget zugute, wenn sie möglichst wenig Strom verbraucht. Haben Kühl- und Gefrierschrank etwa einen hohen Energie-Verbrauch, lohnt es sich, neue Geräte zu kaufen. Beim Waschen gilt: Je geringer die Wassertemperatur, desto weniger Strom schluckt die Maschine. Zusammen mit einer vollen Trommel und der richtigen Waschmitteldosierung zahlt Laura unter Umständen bis zu einem Drittel weniger fürs Waschen.
Wer das Elternhaus verlässt, wird plötzlich mit vielen neuen Herausforderungen konfrontiert. Gemeinsam mit der Verbraucherzentrale Bayern wollen wir am Beispiel der fiktiven Auszubildenden Laura die wichtigsten Fragen beantworten. In der nächsten Folge: Worauf kommt es bei der Wahl des Girokontos an?
Tatjana Halm ist Anwältin und Rechtsexpertin der Verbraucherzentrale Bayern, wo sie das Referat Markt und Recht leitet.