Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Plädoyer für ein Tempolimit
Die schweren Unfälle häufen sich auf der A8 zwischen München und dem Autobahnkreuz Ulm-Elchingen. Kein Wunder eigentlich. Sogenannte Elefantenrennen, bei denen Lastwagen die Autobahn blockieren, weil sie nur mit geringem Geschwindigkeitsunterschied überholen, sind eines der Probleme. Noch schlimmer für die Verkehrssicherheit erweisen sich aber Raser, die mit überhöhter Geschwindigkeit auf der viel befahrenen Autobahn unterwegs sind.
Insofern sind die geplanten Schilderbrücken, die das Tempo des Verkehrs je nach Dichte und Witterungsverhältnissen regulieren, sicherlich ein richtiger Schritt. Finanziell günstiger wäre ein festes Tempolimit. Das hat wiederum den Nachteil, dass es auch in verkehrsärmeren Zeiten keine freie Fahrt für freie Bürger gibt.
Die Frage ist allerdings: Ist das überhaupt nötig? Brauchen wir auf der A8 unbedingt noch Zeitfenster für Raser? Und sind teure Schilderbrücken wirklich besser als ein generelles Tempolimit, das spätestens unter einer Regierung mit Beteiligung der Grünen oder mit der Einführung des automatisierten Fahrens ohnehin im Raum steht?
Vieles spricht inzwischen für ein Tempolimit, das weniger aufwendig, aber genauso effektiv wie die teure Telematik ist. Auch Überholverbote für Lastwagen müssen als zusätzliche Option bedacht werden.
Eines ist jedenfalls sicher: So ungeregelt wie der Verkehr derzeit auf der A8 zwischen München und Ulm/Elchingen fließt, führt das in den nächsten Jahren noch zu vielen schweren Unfällen.