Augsburger Allgemeine (Land Nord)
(K)ein zweiter Skibbe
Drei Spiele, null Punkte, null Tore, elf Gegentreffer – eine desaströse Bilanz, die Markus Weinzierl nach Amtsübernahme beim VfB Stuttgart hingelegt hat. Die ersten drei Kennzahlen dürften dem Straubinger bekannt vorkommen: Auch bei seiner vorherigen Station auf Schalke legte der 43-Jährige so los. Da kassierte der Ex-FCA-Coach aber immerhin nur fünf Gegentore. Apropos FC Augsburg: Bei seiner ersten BundesligaStation hatte Weinzierl ebenfalls Anlaufschwierigkeiten. Nach Niederlagen gegen Düsseldorf (0:2) und in Gelsenkirchen (1:3) klappte es aber bereits im folgenden Spiel mit Zählbarem. Ein 0:0 gegen Wolfsburg brachte einen Punkt aufs Tableau.
Als Schalke-Coach verlor der frühere BayernProfi sogar fünf Begegnungen zu Beginn, ehe ein 4:0 gegen Mönchengladbach die Stimmung steigen ließ. In Augsburg und bei Königsblau durfte Weinzierl die Saison beginnen (und auch beenden). Jetzt beerbte er nach Spieltag sechs beim VfB Tayfun Korkut. Der Effekt ist, siehe oben, ausgeblieben. Verliert der zweifache Familienvater weiter, könnte ihm Ähnliches wie beispielsweise Michael Skibbe vor einigen Jahren in Berlin drohen. Der war in der Hauptstadt als Nachfolger von Markus Babbel installiert worden. Lediglich rund 50 Tage sollte seine Amtszeit zwischen Dezember 2011 und Februar 2012 dauern. Fünf Spiele, fünf Niederlagen, 1:12 Tore – und schon war Skibbes Intermezzo bei der „Alten Dame“wieder vorbei.
Nicht Skibbes erste Entlassung: Bei Borussia Dortmund musste er im Jahr 2000 auf Platz sechs liegend gehen. Nachfolger Bernd Krauss durfte allerdings auch nicht bis Saisonende bleiben. Null Siege und nur fünf Punkte in 13 Partien brachten das Abstiegsgespenst ins Revier – und das Aus für Krauss. Stuttgart-Boss Michael Reschke würde Weinzierl wohl nicht so lange leiden lassen. va