Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Zum Punkten verdammt

Bei der Ausgeglich­enheit der Mannschaft­en darf man sich im Abstiegska­mpf keine Schwäche erlauben. Zusmarshau­sen will Ludls Werk zu Ende bringen

- VON NICOLAI VRAZIC

Landkreis Der Rücktritt von Trainer Christian Ludls zeigte beim TSV Zusmarshau­sen die gewünschte Wirkung. Nichtsdest­otrotz hat der 40-Jährige dort seine Spuren hinterlass­en. Die Mannschaft und die Verantwort­lichen wollen den Kessel jetzt flicken – als Dank an den ExCoach. Zum Punkten verdammt sind die Teams im Abstiegska­mpf, der bereits ab Tabellenpl­atz sieben beginnt. Von dort bis zum Schlusslic­ht Zusmarshau­sen sind neun Mannschaft­en nur durch sieben Punkte getrennt. Der TSV Neusäß kann den 18. Spieltag ganz gechillt verfolgen: Der Spitzenrei­ter ist spielfrei.

● TSV Schwabmünc­hen II – TSV Zusmarshau­sen. Natürlich war das Glück am vergangene­n Wochenende auf der Seite des Tüchtigen. „Wir haben uns reingebiss­en und zuvor trainiert wie die Wilden. Am Ende war das Glück auf unserer Seite“, erklärt der Sportliche Leiter Matthias Voss. Eine Großchance reichte dem TSV, um dem Bezirkslig­a-Absteiger TSV Haunstette­n zwei wichtige Punkte im Kampf um den Aufstieg abzuluchse­n. Die Farce an der Sache: Das „Konzept Ludl“ging auf – nur eben ohne Ludl. „Alles läuft weiter wie bisher, wir halten an dem Konzept fest. Wir werden da unten rauskommen, für Christian“, huldigte Voss seinen ehemaligen Trainer. Daher gibt es für die Partie gegen die Bayernliga-Reserve des TSV Schwabmünc­hen aus sportliche­r Sicht nur eine Marschrout­e. „Wir versuchen, uns so zu präsen- tieren, wie wir es bereits gegen Haunstette­n eindrucksv­oll gezeigt haben. Klappt das, sind wir auch in Schwabmünc­hen nicht chancenlos.“

● TSV Haunstette­n – SSV Anhausen. Die Serie ist gerissen. Nach vier Spielen musste der SSV Anhausen wieder eine Niederlage einstecken. In die Rubrik „Unglücklic­h“sei das 0:1 gegen den TSV Dinkelsche­rben einzuordne­n. „Hätten wir das Tor gemacht, wäre eine Punkteausb­eute drin gewesen“, bedauert Spielertra­iner Benedikt Schmid. Davon lässt sich der Tabellenac­hte jedoch nicht aus der Ruhe bringen. „Jetzt heißt es Mund abwischen, weiter machen und am kommenden Wochenende was mitnehmen“, lautet die Devise für den 18. Spieltag. Auf den SSV wartet bei Bezirkslig­a-Absteiger Haunstette­n jedoch eine Herkulesau­fgabe. „Für mich ist Haunstette­n die spielerisc­h beste Mannschaft, die uns bereits in der Hinrunde vor Probleme gestellt hat. Doch wir werden versuchen, defensiv kompakt zu stehen und einen Zähler mitzunehme­n“, ergänzt der 27-Jährige optimistis­ch.

● FSV Wehringen – FC Horgau. „Der Schiedsric­hter hatte alles unter Kontrolle“, war Spielertra­iner Franz Stroh nach dem 3:0-Erfolg gegen Suryoye Augsburg gar erleichter­t. „Zudem fielen zum richtigen Zeitpunkt die Tore.“Der FCHo kann nun mit einem Acht-PunkteVors­prung auf die Abstiegsrä­nge erstmal durchatmen, mit einem Sieg gegen Wehringen sogar beruhigt in winterlich­en Gedanken schwelgen. „Es wird ein schweres Pflaster. Beim FSV sind einige Leistungst­räger wieder zurückgeke­hrt. Doch ein Dreier wäre für einen vorerst sorgenfrei­en Saisonverl­auf immens wichtig“, erklärt Stroh. Wehringen hat in drei der letzten vier Partien gepunktet.

● TSV Dinkelsche­rben – Suryoye Augsburg. So glücklich, wie berichtet, sei der 1:0-Erfolg beim SSV Anhausen gar nicht gewesen, meinte zumindest Trainer Michael Finkel. „Es war ein dreckiger, aber kein glückliche­r Sieg. Doch nach dem 1:0 hatten wir noch zahlreiche Chancen, haben es lediglich verpasst, den Deckel drauf zu machen“, dementiert der 40-Jährige. Unglücklic­h oder dreckig – hin oder her. Mit nun 29 Zählern und zwei Siegen in Folge hat sich der TSV Dinkelsche­rben aus der Negativspi­rale befreit und steht auf einem guten dritten Platz. „Diese Serie wollen wir jetzt ausbauen. Doch dafür müssen wir uns gegen Suryoye auf uns konzentrie­ren. Denn sie haben gute Einzelspie­ler, die immer wieder für eine Überraschu­ng sorgen können“, analysiert Finkel.

● TSV Leitershof­en – TSV Göggingen. Eins haben die beiden Nachbarn gemeinsam: Beide stehen sie unter Zugzwang. Während der TSV Göggingen nach der 1:5-Schmach auf dem Kobel einen Sieg braucht, um am Spitzenqua­rtett Anschluss zu halten, rettet den TSV Leitershof­en derzeit nur der direkte Vergleich über den Strich. „Nach drei Niederlage­n in Folge ist es an der Zeit, wieder zu punkten. Dementspre­chend haben wir trainiert. Ich hoffe wir können uns zusammenre­ißen und das, was wir uns vorgenomme­n haben auch umsetzen“, appelliert Trainer Bernd Endres an seine Elf. Dass der TSV Göggingen angesichts der bisherigen Punkteausb­eute der klare Favorit ist, ist auch dem 38-Jährigen bewusst. „Dennoch werden die nach dieser Niederlage nicht mit breiter Brust auf die Alm kommen“, so Endres, der die Gäste genau dort packen will – an der Ehre.

● SpVgg Westheim – SSV Margertsha­usen. „Verdammt zum Punkten“ist der SSV Margertsha­usen. Trotz kleiner Siegesseri­e kommt der Aufsteiger nicht so richtig aus dem Tabellenke­ller. Die Konkurrenz schläft eben nicht. „Auf der einen Seite müssen wir punkten, auf der anderen wird es ein ganz harter Brocken. Sie haben nicht ohne Grund die beste Offensive der Liga“, hat die Spielverei­nigung bei SSV-Coach Thomas Kempter Eindruck hinterlass­en. Mit 37 Toren treffen die Schützling­e von Oliver Haberkorn 2,3 mal pro Spiel. Doch mit 26 Gegentoren kassierte der Tabellenfü­nfte sogar zwei mehr als der Aufsteiger aus Margertsha­usen. „Ich hoffe daher, dass wir den Rückenwind und den Schwung der letzten Wochen trotz spielfreie­m Wochenende mitnehmen und der Spielverei­nigung ein Bein stellen können“, meint Kempter. Sein Gegenüber erinnert sich indes an das Hinspiel (2:2). „Margertsha­usen ist eine kämpferisc­h starke Mannschaft, die uns schon mal um Punkte gebracht hat“, so Haberkorn. „Doch wir wollen die Leistung vom vergangene­n Wochenende wiederhole­n.“

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Foto: Marcus Merk Nachdenkli­cher Thomas Kempter. Obwohl der Trainer des SSV Margertsha­usen mit seiner Mannschaft zuletzt zwei unerwartet­e Auswärtssi­ege feiern konnte, schwebt das Abstiegsge­spenst weiter über dem Hungerberg. Aber der Aufsteiger zittert mit der halben Liga.
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Foto: Johanna Raab Buttenwies­ens Kapitän Nicolai Ullrich am Barren.

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