Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Sie ist eine Realschullehrerin der ersten Stunde
Meitingen Sie war dabei, als erstmals der Unterricht in der neuen Meitinger Realschule abgehalten wurde. Anneliese Kell, die nun ihren 90. Geburtstag feiern konnte, blickt aber nicht nur auf ein erfülltes Leben als Lehrerin zurück.
Geboren wurde sie als zweitältestes von neun Kindern und wusste schon recht früh, dass sie Lehrerin werden wollte. Nach dem Studium ging sie erst an die Grundschule in Thierhaupten, im Jahre 1961 qualifizierte sie sich weiter und unterrichtete fortan an der Realschule in Wertingen die Fachkombination Deutsch und Englisch.
Auch ihre 18 Neffen und Nichten, bei denen sie keinen Namenstag vergisst, bekamen Unterstützung bei ihrer Tante Anneliese. Die Jubilarin erzählt mit einem Lächeln, dass so mancher wohl den Abschluss in Englisch ihr zu verdanken habe.
An den 11. September 1968 erinnert sie sich: Damals war sie gemeinsam mit Rektor Hermann Willer und Konrektor Helmut Meier die Lehrerin der ersten Stunde an der Realschule in Meitingen. Mit zwei siebten Klassen mit 25 Jungs und 27 Mädchen unterrichtete man zuerst in der Gemeindehalle, bis dann der Bau der Realschule fertig war.
Das sei eine große Sache gewesen, eine Realschule neu aufzubauen, sagt Anneliese Kell. Darum hat sie jeden noch so kleinen Schritt und alle Ereignisse in einer umfangreichen Chronik für sich persönlich gesammelt. So ist in den vielen Jahren ein kleiner Schatz über 50 Jahre Realschule Meitingen entstanden.
Zu den Hobbys von Kell zählt immer noch das Lesen. Auch auf regelmäßige Theaterbesuche verzichtet die rüstige Seniorin nicht, die sich im Johannesheim sehr wohlfühlt. Einiges hat Anneliese Kell auch für die Ökumene in Meitingen geleistet, denn auch im ökumenischen Arbeitskreis war sie 1992 Gründungsmitglied.
Zu den Gratulanten zählte auch der Zweite Bürgermeister der Gemeinde, Werner Grimm, der ihr im Namen der Gemeinde noch viele erfüllte Jahre und Gesundheit wünschte.