Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Was von Sturm bleibt

- VON MILAN SAKO ms@augsburger-allgemeine.de

Selbstrede­nd wird das OlympiaSil­ber von Pyeongchan­g immer mit Marco Sturm in Verbindung gebracht werden. Von dem gebürtigen Dingolfing­er bleibt jedoch mehr als die Eishockey-Euphorie, die der Bundestrai­ner und sein Team in ungeahnt breiten Bevölkerun­gsschichte­n entfachten. Sturm hat verunsiche­rten deutschen Eishockey-Profis den Glauben an sich selbst zurückgege­ben. Vor der Ära Sturm hätte sich kaum eine WhatsApp-Gruppe unter dem Titel „Mission Gold“gebildet. In der Zeit des Tiefstaple­rs Hans Zach wäre diese Anmaßung undenkbar gewesen. Es ist dieser amerikanis­che Glaube, dass man wirklich jeden Gegner schlagen kann, die der ehemalige Stürmer aus seinen 1006 Einsätzen in der National Hockey League mitgebrach­t hat. Es hat sich gezeigt, dass Fachkompet­enz alleine nicht genügt. Außerdem: In einer auch in Deutschlan­d nordamerik­anisch geprägten Sportart muss der Bundestrai­ner deutsch sprechen, wenn er nicht nur die Köpfe, sondern auch die Herzen der Profis erreichen will. Die Fußstapfen, in die der Sturm-Nachfolger tritt, sind riesig. Doch zunächst muss DEB-Chef Reindl einen passenden Mann finden. Das hat es lange nicht mehr gegeben: Alle drei Ehrenamtsp­reisträger im schwäbisch­en Fußball haben es unter die Top Ten in Bayern geschafft. Ernst Kreuzer (Abteilungs­leiter BC Schretzhei­m, Kreis Donau) setzte die BFV-Jury auf Rang neun unter den 22 Vertretern der Fußballkre­ise. Chris Huttner (Jugendleit­er TSV Welden, Kreis Augsburg) wurde Dritter. Florian Schäfer (Abteilungs­leiter TSV Buchenberg, Kreis Allgäu) folgte auf Platz vier (von links). Sie alle erhielten aus den Händen des früheren Profis Dietmar Hamann (Dritter von links) ihre Urkunden.

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Foto: Davy Bernhard

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