Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Gosa rettet einen glücklichen Punkt
In der Nachspielzeit verhindert der Aystetter Routinier mit Champions-League-Erfahrung den Siegtreffer der Gäste vom FC Garmisch
Aystetten Der Aystetter Anhang hielt sich die Hände vor die Augen, als Maximilian Berwein in der Nachspielzeit wieder einmal alle Gegenspieler überlaufen und sogar schon Torhüter Valentin Coca ausgetanzt hatte. Der Schuss ins leere Tor schien nur noch Formsache, die Niederlage in letzter Sekunde perfekt. Doch plötzlich tauchte Gheorghe Gosa auf der Linie auf, irritierte und bedrängte den zögernden Angreifer, sodass Coca schließlich klären konnte. Das 1:1 gegen den FC Garmisch-Partenkirchen war jetzt für den SV Cosmos Aystetten wirklich ein vorgezogenes Weihnachtsgeschenk. Eine Niederlage hätte zudem das Abrutschen auf einen Abstiegsrelegationsplatz in der Fußball-Landesliga Südwest zur Folge gehabt.
Eines vorweg: Trainer Marco Löring saß zwar nicht auf der Bank des SV Cosmos Aystetten. Aber das tut er ja nie. Meist steht der 36-Jährige direkt an der Seitenlinie. So auch diesmal, da die Sperre als Mannschaftsverantwortlicher wegen einer versemmelten Formalie noch immer nicht durch ist. Aystetten hat Einspruch eingelegt (wir berichteten). Weg sind jedoch zwei Punkte: Einer, weil das 0:0 gegen Olching in eine 0:2-Niederlage umgewandelt wurde, einen Strafpunkt gab es zusätzlich.
Es war also kurz vor zwölf in diesem Match gegen den Aufsteiger, der nach einem sensationellen Saisonstart nun ins Mittelfeld abgeglitten ist. Das liegt auch daran, dass mit Routinier Franz Fischer einer der beiden Garmischer Torjäger aufgrund von Personalproblemen als Innenverteidiger aushelfen muss. So sorgte Maximilian Berwein in vorderster Front fast im Alleingang für Alarm. Neben Moritz Müller (8.) und Sandu Popleacean (10.) durfte auch er Cosmos-Keeper Valentin Coca prüfen (16.). Auch Gästetorhüter Stefan Schwinghammer trug ein Aystetter Trikot, denn er hatte seine Siebensachen in Garmisch vergessen. Lag es eventuell daran, dass sich die Aystetter nur äußerst respektvoll dem gegnerischen Gehäuse näherten. Einen Freistoß von Maximilian Drechsler fischte der Keeper aus dem Winkel (14.), nach einem verunglückten Schuss von Robert Markovic-Mandic hätte Patrick Szilagyi einen Kopf größer sein müssen (38.). Etwa so, wie der baumlange Mouhammadou Diaby aus Mali, der die meisten Aystetter Angriffsversuche schon im Keim erstickte. Als gleichzeitig zwei Garmischer Spieler behandelt wurden, gelang Patrick Szilagyi ein Kopfballtreffer – allerdings aus Abseitsposition (43.).
Abseits vermuteten viele Zuschauer auch, als Müller auf der Torlinie stehend zum 0:1 einschob (58.). Den Querpass hatte Modellathlet Berwein geliefert, der trotz Verletzung alle Widersacher abgeschüttelt hatte. Wie auch in der 60. Minute, als Coca mit letztem Einsatz rettete. Mit einer Glanzparade musste der Aystetter Schlussmann einen Schuss von Stefan Dürr aus dem Winkel boxen (69.). Die einzige Möglichkeit des SV Cosmos Aystetten, der im Angriff kaum Durchschlagskraft entwickeln konnte, setzte Robert MarkovicMandic ans Außennetz (61.). Bezeichnend für die vergeblichen und drucklosen Offensivbemühungen der Gastgeber schien die Szene zu sein, als Dominik Isufi beim Flankenversuch die Stange der Eckfahne traf, die daraufhin zersplitterte wie das weiße Röhrchen in der Schießbude auf dem Plärrer. Ein Volltreffer, der nichts einbrachte.
Mehr oder weniger aus dem Nichts fiel dann in der 80. Minute doch noch der Ausgleich. Einen Freistoß von Robert MarkovicMandic köpfte der eingewechselte Xhevalin Berisha zum 1:1 in die Maschen. Mit seinem dritten Saisontreffer hat er sich nun zusammen mit drei seiner Kollegen an die Spitze der internen Torschützenliste geschossen. Ein weiterer Treffer von Isufi wurde von der ausgezeichneten Schiedsrichterin Miriam Bloß wegen Abseits nicht anerkannt.
Der FC Garmisch wollte sich nicht mit dem für ihn unglücklichen Unentschieden abfinden und antwortete mit einem überfallartigen Angriff in letzter Minute. Nur gut, dass der 36-jährige Gosa mit seiner Champions-League-Erfahrung in der letzten kniffligen Situation einen klaren Kopf behielt.
SV Cosmos Aystetten: Coca – Bergmair, Sakrak, Gosa, Heckel – Mijailovic – Dogan (71. Xhevalin Berisha), Drechsler (85. Linder), Szilagyi – Hanselka (66. Isufi), Markovic-Mandic.
FC Garmisch-Partenkirchen: Schwinghammer – Scheck, Durr, Fischer, Konati – Diabry – Poplacean (74. Grasegger), Kewitz (80. Körner) – Naber, Müller, Berwein. Tore: 0:1 Müller (53.), 1:1 Berisha (81.). – Schiedsrichterin: Miriam Bloß (Neunstetten). – Zuschauer: 110.