Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Wo entsteht die neue Mittelinsel?
Lage der Überquerungshilfe in Thierhaupten ist strittig. Es geht um mehr Sicherheit für Fußgänger
Thierhaupten Es ist das Dauerbrennerthema Verkehr, das die Marktgemeinderäte von Thierhaupten beschäftigt. In der jüngsten Sitzung ging es um die geplante Mittelinsel in der Meitinger Straße.
Gleichzeitig mit den Arbeiten an den Lechbrücken sind 2019 weitere Maßnahmen geplant. Darüber informierte Stefan Heiß, Abteilungsleiter des Staatlichen Bauamts Augsburg. Er stellte den Planentwurf ei- ner Mittelinsel in der Meitinger Straße vor. Diese soll nach aktuellen Plänen zwischen der Einbiegung in die Eichendorffstraße und der Zufahrt zum Sportplatz entstehen.
„Damit wollen wir den Verkehr entschleunigen und einen gefahrlosen Übergang der Straße ermöglichen“, begründete der Bürgermeister. Da es sich bei der Meitinger Straße um eine Staatsstraße handele, werde die Planung vom Staatlichen Bauamt übernommen – die Kosten für die Ausführung seien jedoch von der Gemeinde zu tragen. Heiß stellte zwei Varianten für die Realisierung vor: Für die erste, kostengünstigere Option würde lediglich die Fahrbahn ortseinwärts nach außen versetzt; dafür müssten zehn Bäume am Straßenrand weichen. Die zweite Variante käme der Gemeinde deutlich teurer, da die komplette Straße um zwei Meter näher an den Sportplatz heran versetzt würde – damit könne allerdings nur ein Baum vor der Fällung bewahrt werden. Je nach Variante könne man mit Kosten zwischen 120 000 und 150 000 Euro rechnen, so Heiß.
Paul Heinrich (Freie Wähler) war mit beiden Möglichkeiten äußerst unzufrieden: „Die Bäume einfach wegzunehmen wäre unverantwortlich, weil sie einen Lärmschutz für die Anwohner bieten. Und auch eine Mittelinsel an dieser Stelle ist absolut überflüssig.“Mehr Sinn mache eine Überquerungshilfe weiter außerhalb des Ortes auf Höhe der Abbiegung, die zum Lechfeldweg führt. „Dort gehen die Kinder über die Straße, wenn sie an den Badeweiher wollen“, sagte der Gemeinderat. Für sämtliche Einwände brachte Max Kienberger (UB) Lösungsvorschläge hervor: „Wenn die Mittelinsel an der geplanten Stelle entstehen sollte, könnten dort für den Lärmschutz neue Bäume und Hecken gepflanzt werden. Man könnte dann den Weg von der Eichendorffstraße ausgehend verlängern, damit die Kinder frühzeitig und sicher die Straße überqueren, wenn sie Richtung Badeweiher unterwegs sind.“Diese Ideen fanden großen Anklang im Gremium.
Trotzdem betonte Bürgermeister Brugger: „Wir wollen nichts übers Knie brechen.“Nun sollen weitere Varianten auch in Bezug auf eine Wegverlängerung untersucht werden. Eigentlich geplant war der Bau einer Mittelinsel gemeinsam mit der Sperrung der Lechbrücken. Nun lasse man sich lieber noch etwas Zeit. „Gründlichkeit geht vor Geschwindigkeit“, brachte es Franz Hölzl (CSU) auf den Punkt.