Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Dieser Mann ist nah dran an den Flüchtling­en

Frank Kurtenbach, der bei der Regierung von Schwaben arbeitet, kümmert sich um die Abläufe in den neuen Asyl-Unterkünft­en in Inningen und Kriegshabe­r. Dabei geht sein Blick stets in Richtung Donauwörth

- VON MICHAEL HÖRMANN

Frank Kurtenbach ist diejenige Person bei der Regierung von Schwaben, die nah dran an Flüchtling­en ist. Kurtenbach ist in erster Linie zuständig für das Ankerzentr­um in Donauwörth, in dem derzeit weit über 800 Asylbewerb­er untergebra­cht sind. Zugleich organisier­t er federführe­nd die Abläufe in den Augsburger Zweigstell­en des Ankerzentr­ums. Seit August läuft der Betrieb in einem Gebäude in der Hohenstauf­enstraße in Inningen, seit Montag dieser Woche ist die Einrichtun­g im Kobelweg in Kriegshabe­r in Betrieb.

Aus Donauwörth kamen 50 Personen, darunter acht Kinder, in die Unterkunft. Kurtenbach war an diesem Tag vor Ort und kümmerte sich um organisato­rische Angelegenh­eiten. „Wir können uns in Kriegshabe­r sehr gut an der Situation in Inningen orientiere­n“, sagt er. Vieles sei eingespiel­t. Die Regierung von Schwaben arbeite mit der Sicherheit­sfirma zusammen, die bereits in Inningen tätig ist. Die Zweigstell­en der Ankerzentr­en sind jeweils so organisier­t, dass das Gelände eingezäunt ist. Im Eingangsbe­reich steht ein Container, an dem Bewohner und Gäste vorbei müssen. Es gibt Kontrollen.

Im Vergleich zu Inningen (45 Bewohner) biete der Standort Kobelweg bessere Voraussetz­ungen, sagt Kurtenbach: „Hier gibt es deutlich mehr Platz.“Bis zu 140 Bewohner sollen aufgenomme­n werden. Anfangs sind es jetzt 50. In Inningen gibt es keinen eigenen Speisesaal, in Kriegshabe­r steht ein solcher Raum zur Verfügung. An beiden Orten liefert ein Caterer, also ein Versorgung­sunternehm­en, die Lebensmitt­el an. Den Bewohnern der beiden Zweigstell­en in Augsburg werden, wie gesetzlich vorgesehen, bestimmte Leistungen zur Deckung des Bedarfs an Ernährung, Unterkunft, Heizung und Gesundheit­spflege als Sachleistu­ng gewährt. Daneben erhalten sie vom Sozialamt der Stadt monatlich ein um den Wert der Sachleistu­ngen reduzierte­s Taschengel­d. Monatlich liegt das Taschengel­d bei 120 Euro. Der Betrag beinhaltet Mittel für Verkehr, Telefonate, Freizeit, Unterhaltu­ng, Kultur und Gaststätte­nbesuche.

Kurtenbach sagt gegenüber unserer Zeitung, dass ein Aus des Standorts in Inningen derzeit nicht beabsichti­gt sei. Vieles hänge davon ab, wie die weitere Entwicklun­g in den bayerische­n Ankerzentr­en sei. Wie viele Flüchtling­e dort aufgenomme­n werden müssen. „Inningen jetzt zu schließen, um womöglich kurz danach wieder alles hochfahren zu müssen, ist nicht zielführen­d“, meint Kurtenbach.

Der Regierungs­beamte, der in Augsburg wohnt, ist gegenwärti­g sehr viel unterwegs. Er pendelt in der Woche wiederholt nach Donauwörth, um im dortigen Ankerzentr­um über die dortige Entwicklun­g informiert zu sein. Zugleich sind die Augsburger Außenstell­en seine Anlaufstat­ionen.

 ?? Foto: Silvio Wyszengrad ?? Frank Kurtenbach ist der zuständige Beamte bei der Regierung von Schwaben, der für die Flüchtling­sunterbrin­gung zuständig ist. Am Montag ist die Einrichtun­g am Kobelweg in Kriegshabe­r bezogen worden.
Foto: Silvio Wyszengrad Frank Kurtenbach ist der zuständige Beamte bei der Regierung von Schwaben, der für die Flüchtling­sunterbrin­gung zuständig ist. Am Montag ist die Einrichtun­g am Kobelweg in Kriegshabe­r bezogen worden.

Newspapers in German

Newspapers from Germany