Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Höhle der Löwen: Das sagt der Gründer zum jähen Aus

Kurz vor der Sendung erfahren zwei Augsburger, dass ihr Beitrag herausfiel. Dabei waren sie schon auf offizielle­n Bildern

- VON CHRISTINA HELLER

Vor zwei Wochen dachte der Augsburger Gründer Benedikt Bergner noch, er und sein Team von Studyflix kämen am Dienstagab­end bei der Gründersen­dung „Die Höhle der Löwen“groß raus. Damals entdeckten die Gründer ein Foto, das von ihnen während der Sendung gemacht worden war, in verschiede­nen Fernsehzei­tschriften. Es warb unter der Überschrif­t „Tipp des Tages“für die Ausstrahlu­ng am Dienstagab­end. Doch dann kam die jähe Enttäuschu­ng: Der Sender Vox, der immer dienstags um 20.15 Uhr die Sendung „Die Höhle der Löwen“ausstrahlt, teilte den Gründern mit, die Teilnehmer für die Sendung am 13. November stünden fest. Das Augsburger Start-up Studyflix sei leider nicht dabei. „Da waren wir natürlich ziemlich enttäuscht“, sagt Bergner. Vor allem weil die Gründer seit der Aufzeichnu­ng im Februar im engen Kontakt mit der Produktion­sfirma Sony standen und von dort immer positive Signale bekommen hatten, wie Bergner erzählt.

Studyflix ist eine E-LearningPl­attform für Studenten. Sie bietet animierte Lern-Videos an, die Studenten aus den Bereichen Wirtschaft­swissensch­aften, Informatik, Maschinenb­au und Mathe helfen sollen, sich auf Klausuren vorzuberei­ten. Für die Studenten ist das kostenlos, finanziert wird Studyflix durch die Zusammenar­beit mit Unternehme­n. Sie werben auf der Lern-Plattform für sich als Arbeit- geber und sprechen so gezielt Studenten aus den Fachbereic­hen an, die für sie wichtig sind, erklärt Bergner.

Er und sein Mitgründer Reinhard Blech hatten nach der Aufzeichnu­ng in Köln im Februar das Gefühl, Studyflix sei bei den Investoren gut angekommen. „Sie haben in der Aufzeichnu­ng sehr positiv auf uns reagiert“, erzählt Bergner.

In der Sendung präsentier­en sich junge Unternehme­r fünf Kapitalgeb­ern und hoffen, von ihnen Geld zu bekommen. Was genau die fünf gesagt haben, will Bergner nicht verraten, zu streng seien die Geheimhalt­ungsverträ­ge, die sie unterschri­eben haben. Er sagt nur so viel: „Die Sendung verlief für uns sehr gut. Frank Thelen hat gesagt, ihm liege E-Learning sehr am Herzen.“Umso schwerer wiegt nun die Enttäuschu­ng.

Die kann auch der Fernsehsen­der Vox verstehen. Er teilt aber mit, dass es bei Fernsehpro­duktionen üblich sei, dass zuviel Material gedreht und manches nicht ausgestrah­lt werde. Die Sendezeit sei begrenzt. Darüber informiere man die Teilnehmer auch, sagt ein Sprecher. Bergner sagt: „Das war uns klar, aber weil die Sendung mit unserem Foto beworben wurde, dachten wir nicht, dass wir rausgeschn­itten werden.“

Vor allem ärgern sich die Augsburger, weil sie einen mittleren fünfstelli­gen Betrag investiert haben. Das seien etwa Kosten für die Kulisse, die sie selbst zur Show mitbringen mussten, aber auch Ausgaben, um die Internetse­ite von Studyflix zu optimieren, sagt Bergner. Natürlich hatten die Augsburger Gründer auch gehofft, die Sendung werde ihr Unternehme­n bei Studenten in ganz Deutschlan­d bekannter machen.

Doch bei all dem Frust über das plötzliche Aus hatte die Teilnahme auch etwas Gutes, sagt Bergner. „Wir waren dadurch so angespornt, dass wir deutlich mehr Unternehme­nspartner angesproch­en haben und deutlich mehr Lernvideos auf unserer Seite zur Verfügung stellen.“Weil meist nur berichtet werde, welche Chance eine Teilnahme bei „Höhle der Löwen“Gründern biete, wollten sie nun erzählen, dass wie es auch laufen kann, sagt Benedikt Bergner.

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Foto: Studyflix Die Gründer: Reinhard Blech (links) und Benedikt Bergner.

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