Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Kann ein Brunnen so ein Problem sein?
Der Laie schaut sich den Fall staunend an: Wie kann es sein, dass jemand der Stadt einen Brunnen schenken will und damit abblitzt? Selbst wenn man zugesteht, dass das eine einfache und gänzlich nicht-juristische Haltung ist: Man versteht das Nein nicht.
Es ist sicherlich richtig, dass die Stadt auch Geschenke genau prüft. Der Brunnen soll sich schließlich nicht am Ende in einen teuren Ballast für den städtischen Haushalt verwandeln. Klar ist auch, dass die Übergabe eines solchen Geschenks komplizierter ist, als wenn man einen Blumenstrauß überreicht. Nun kommt jedoch das aber: Wer nur die juristischen Hindernisse betrachtet, übersieht ganz andere Dinge: Das Stadtbild, dem ein Brunnen dort sicher nicht schaden würde. Die Lebensfreude, die dadurch sicherlich nicht getrübt würde. Das Bild nach außen, denn ein verweigertes Geschenk löst wenig Begeisterung aus. Daher stellt sich am Ende eine Frage.
Lassen sich juristische Bedenken und alltägliche Freuden nicht unter einen Hut bringen? In diesem Fall scheint der Zug abgefahren zu sein, auch weil die Verträge über die Wohnungen dann ohne entsprechende Absprachen zu dem Brunnen geschlossen wurden. Aber der nächste Fall kommt bestimmt.