Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Goetheschule: Eltern wollen Sicherheit
Bisher ist der Zutritt von außen während der Unterrichtszeit ungehindert möglich. Seit Jahren wurde die Forderung nach einer Schließanlage abgelehnt, weil die Sanierung ansteht
Gersthofen Bekommt die in die Jahre gekommene Goetheschule in Gersthofen eine Schließanlage, obwohl in den nächsten Jahren eine Sanierung beziehungsweise ein Neubau kommen soll? Das fordern die Rektorin Ingrid Frank sowie die Eltern. Und sie haben auch eine Begründung.
„Die Türen unserer Schule sind während der Unterrichtszeiten immer offen“, erklärt Ingrid Frank. Jederzeit könnten Fremde ungehindert von außen in die Schule gelangen. Auch die Klassenzimmer lassen sich nicht verschließen. „Immer wieder kommt es vor, dass Dinge aus den Zimmern gestohlen werden, sogar Privatsachen der Lehrer, oder dass Schuhe versteckt werden“, sagt Ingrid Frank. „Seit Jahren kämpfe ich daher für den Einbau einer Schließanlage und damit für mehr Sicherheit für die Kinder und die Lehrer.“
Nach der versuchten Vergewaltigung einer neunjährigen Schülerin auf der Toilette der Wittelsbacherschule in Augsburg-Göggingen fordern dies auch die Eltern wieder mit mehr Nachdruck. „Einige haben Angst“, sagt die Elternbeiratsvorsitzende der Goetheschule, Alexandra Weckerle. „Die Stadt hat uns seit Jahren vertröstet – immer wieder hieß es, die Schule werde saniert oder neu gebaut, und dann würde die Schließanlage kommen.“Und am Ende sei nichts geschehen. Nun ist die Geduld der Eltern am Ende. Unterstützung erhalten sie in ihrer Forderung von den Schulreferenten aus dem Stadtrat, Sandra Meitinger (CSU) und Klaus Greiner (SPD).
Die beiden haben einen Runden Tisch mit Eltern, Schulleitung sowie Vertretern der Stadt eingefordert. Außerdem wollen sie, dass für eine Schließanlage 17 000 Euro in den 2019 aufgenommen werden. „Sie wurden bereits seit Jahren für die Haushaltsberatungen immer wieder angemeldet, aber stets gestrichen“, sagt Sandra Meitinger. Zwar könnte es nun ernst werden, und die Sanierung oder ein Neubau der Goetheschule schneller als bislang vorgesehen angepackt werden. Denn dies hat die CSU-Fraktion in einem Haushaltsantrag gefordert. „Der Schulstandort Goetheschule muss auf der Prioritätenliste der Bauverwaltung ganz nach vorne gezogen werden“, so Fraktionsvorsitzender Max Poppe. Instandhaltung und dringende Modernisierungen beim Brandschutz und der IT-Infrastruktur würden nur notdürftig gelöst, kritisiert er. Der Finanzausschuss soll nun am Donnerstag, 15. November, entscheiden, ob die Schule vorgezogen wird und die für Neubau oder Sanierung erforderlichen Mittel bereitgestellt werden.
Aber selbst wenn die Schule nun ab kommendem Jahr angegangen wird, genügt dies Meitinger und Greiner nicht. „Wir wissen ja bisher noch nicht einmal, ob wir sanieren oder gleich neu bauen – bis die Schule fertig sein wird, dauert es im besten Fall noch vier Jahre“, betont Sandra Meitinger. „Das ist mir entEtat schieden zu lang.“Deswegen müsse die Schließanlage sofort kommen. Das immer wieder von der Verwaltung gebrachte Argument, es fehle Personal, will sie für die Schließanlage nicht gelten lassen. „Bei einem Projekt, das lediglich 17 000 Euro kostet, muss man kein großes Fass aufmachen.“
Bürgermeister Michael Wörle versicherte im Finanzausschuss, „dass wir eine Lösung finden werden“. Rektorin Ingrid Frank wäre fürs Erste schon froh, wenn durch die Eingangstüren der Schule niemand mehr unbemerkt von außen ins Gebäude gelangen kann.