Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Doppeltes Chorjubiläum
Beim Gottesdienst in Heretsried gibt es vieles zu feiern
Heretsried Auch in Kirchen wird ab und zu mal gefeiert. Und so geschah es am Sonntag in der St. Martinskirche in Heretsried. Denn wenn der Namenspatron einer Kirche seinen liturgischen Gedenktag hat, dann feiert auch die Kirche mit, das Ganze nennt sich: „Patrozinium“. Dort feierte ein ganzer Chor, ein Chorgründer, eine Chorleiterin und zahlreiche Chormitglieder.
Im Rahmen eines außergewöhnlichen Gottesdienstes zeigte der Chor der Pfarreiengemeinschaft Emersacker, Heretsried und Lauterbrunn mit Pianistin Liane Christian und der Geigerin Simona Clever, was für ein Potenzial in ihm steckt und stellte im Lauf des Abends mit seiner Interpretation der „Irischen Messe“von Liam Lawton und Alexander Bayer (2011) den Heilgen Martin sogar ein bisschen in den Schatten.
Grund Nummer eins dafür, dass der Chor sich so ins Rampenlicht wagte: vierzig Jahre Chorjubiläum. Von Anfang an mit dabei war der Heretsrieder Leo Bernhard. Den begeisterten Musiker trieb 1978 mit manch anderen die waghalsige Idee um, Heretsrieder und Lauterbrunner in einem Chor zu vereinen. Als Organist und Chorleiter begleitete er den frisch geschlüpften Chor dann bis ins Jahr 1992. Im Jahr darauf übernahm Sieglinde Baur-Kazemiyeh den Chor. Fast ein Jahrzehnt nach dem Dienstantritt verstarb der Emersackerer Organist und Chorleiter Georg Brummer. Der Chor aus Emersacker vereinigte sich damals unter ihrer Leitung mit dem aus Heretsried/Lauterbrunn.
Das Resultat: genau fünfundzwanzig Jahre arbeitete Sieglinde Kazemiyeh erfolgreich mit dem Chor. In diese Zeit fielen zahlreiche musikalischen Höhepunkte, unter anderem die Franziskus- und die Tangomesse. Zahlreiche Redner würdigten im Laufe des Gottesdienstes die mannigfaltigen Verdienste des Kirchenchores und der Chorleiterin.