Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Wohnhaus gesucht – Sauna gefunden
Sie wollten ein Haus mit Grundstück kaufen. Nun sind sie Eigentümer und Saunainhaber in einem. Wie Mutter und Tochter bei der Wohnungssuche in Feigenhofen ganz schön ins Schwitzen kamen
Biberbach-Feigenhofen Die BibertalSauna gibt es bereits seit dem Jahr 1985. Ramona Kabil und Mutter Edina Umland sind jedoch erst seit 2015 die Eigentümer. Auf der Suche nach einem Haus mit Grundstück fanden sie das Haus im Biberbacher Ortsteil Feigenhofen. Doch hinter der Haustür erwartete sie das, was sie nicht erwartet hatten: Eine Saunalandschaft, die Platz für gut 50 Personen bietet.
Ramona Kabil saß zwischen zwei Stühlen: Damals war sie keine Saunagängerin, doch das Haus und die Lage haben perfekt zu dem gepasst, was die Familie gesucht hat. Durch einen Zufall konnte die Familie das Haus erwerben, das eigentlich bereits reserviert war. Allerdings gab es beim ersten Interessenten Probleme bei der Finanzierung und so kamen Edina Umland und Ramona Kabil zum Zug. Ihren Start legten sie bewusst in die Nachsaison. Im Mai 2015 starteten sie als Saunainhaber durch und freundeten sich mit der Idee an, nicht nur ein Wohnhaus erworben zu haben, sondern noch dazu ein Unternehmen: die Bibertal-Sauna.
Heute passt der Betrieb für die 29-jährige Ramona Kabil gut ins Konzept. Im nächsten Jahr steht die Hochzeit mit ihrem Verlobten John Hocke an. Und auch die Familiengründung wird de facto nicht mehr lange auf sich warten lassen. Durch die Sauna im eigenen Wohnhaus kann sie sich dann um den Nachwuchs kümmern und trotzdem arbeiten. So lautet zumindest der Plan.
An die Wärme und die Luftfeuchtigkeit in der Sauna hat sich Ramona Kabil mittlerweile gewöhnt. „Früher war ich in der Sauna gleich aus der Puste“, erinnert sie sich. Heute hilft ihr diese Erfahrung, um den Kunden zu raten, wie sie mit der Temperatur und der Luftfeuchtigkeit in der Sauna klarkommen. „Tief einatmen und entspannen“, sagt die 29-Jährige.
darf in der Bibertal-Sauna auch jeder die Sauna verlassen, falls es mit dem Saunagang doch nicht klappen sollte. Das schätzen sowohl die Stammgäste, die bereits seit 1985 nach Feigenhofen kommen, als auch junge Gäste, die teilweise bis aus Augsburg kommen.
Die Bibertal-Sauna besuchen die Fans der Wärme montags bis freitags zwischen 16 und 23 Uhr. Am Wochenende war der Zulauf zu gering für einen wirtschaftlichen Betrieb. Ramona Kabil erklärt: „Die meisten kommen unter der Woche nach der Arbeit in die Sauna. Die Wochenenden verbringen sie mit der Familie.“Wenn die Anfragen sich ändern würden, würde das Unternehmer-Duo ganz flexibel reagieren. Auch gebe es die Möglichkeit, die Sauna für Gruppen außerhalb der regulären Öffnungszeiten zu öffnen.
Empfangen werden die Gäste unter der Woche mit einem fast schon privaten Wohlfühlambiente, das im Gegensatz zu dem steht, was in großen Saunen geboten wird. In Feigenhofen gibt es keine Cliquen, verrät die 29-jährige Chefin. „Bei uns wird jeder mit offenen Armen beZudem grüßt.“Für die Gäste gibt’s kalte Getränke und Snacks. Auch mit Bademantel und Schlappen helfen Ramona Kabil und Edina Umland gerne aus.
Insgesamt vier verschiedene Sauna-Varianten gibt es in Feigenhofen. In der Finnischen Sauna hat es 90 Grad Celsius. Zwischen 17 und 21 Uhr gibt es stündlich einen Aufguss. Pünktlich um 19 Uhr gibt es das Highlight des Abends: einen Aufguss mit Slibowitz von Ramona Kabils Onkel. „Das ist ein Stück Heimat für uns“, verrät die 29-Jährige, deren Familie aus Bosnien stammt. Die Biosauna ist mit 55 Grad Celsius gut geeignet für Saunagänger mit Kreislaufproblemen und mit Bluthochdruck. Wer trockene Hitze mag, dem gefällt es vermutlich bei 80 bis 85 Grad Celsius in der Holzblocksauna.
In der vierten und letzten Wärmekammer hat es 45 Grad Celsius und 100 Prozent Luftfeuchtigkeit. Eukalyptusduft erfüllt diese Dampfkabine. Umkleiden, Fußbecken sowie Warm- und Kaltduschen und ein Pool, der im Winter als eisiges Tauchbecken fungiert, runden das Angebot ab.