Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Spritpreise sind ein Alarmsignal
Es gibt vielleicht keinen Ort, an dem der Verbraucher so unmittelbar die Auswirkungen des Weltgeschehens spürt wie an der Zapfsäule. Der Sommer ist zu trocken? Die Preise steigen. US-Präsident Donald Trump verhängt Sanktionen gegen den Iran? Tanken wird teurer – eigentlich.
Weil die Organisation der Öl exportierenden Länder (Opec) davon ausgegangen war, dass die Öl-Exporte des Iran durch die US-Sanktionen auf null fallen, haben die Mitgliedsländer ihre Produktion im Voraus aufgestockt. Nun verkauft der Iran weiter Öl. Es gibt also ein Überangebot, die Preise fallen und die Opec-Staaten sind alarmiert. Im Dezember werden sie wohl beschließen, die Fördermenge herunterzufahren. Schließlich wollen sie weiter gut am Öl verdienen.
Für den Autofahrer heißt das: Sprit wird wieder teurer. Und vermutlich setzt sich das so fort. Denn Öl kommt oft aus Ländern, die vor allem von seinem Verkauf leben. Wenn sie die Preise kontrollieren können, indem sie die Fördermenge reduzieren, werden sie das immer wieder tun. Für Deutschland ein Grund mehr, sich Gedanken über alternative Verkehrskonzepte zu machen.