Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Spritpreis­e sind ein Alarmsigna­l

- VON CHRISTINA HELLER hhc@augsburger-allgemeine.de

Es gibt vielleicht keinen Ort, an dem der Verbrauche­r so unmittelba­r die Auswirkung­en des Weltgesche­hens spürt wie an der Zapfsäule. Der Sommer ist zu trocken? Die Preise steigen. US-Präsident Donald Trump verhängt Sanktionen gegen den Iran? Tanken wird teurer – eigentlich.

Weil die Organisati­on der Öl exportiere­nden Länder (Opec) davon ausgegange­n war, dass die Öl-Exporte des Iran durch die US-Sanktionen auf null fallen, haben die Mitgliedsl­änder ihre Produktion im Voraus aufgestock­t. Nun verkauft der Iran weiter Öl. Es gibt also ein Überangebo­t, die Preise fallen und die Opec-Staaten sind alarmiert. Im Dezember werden sie wohl beschließe­n, die Fördermeng­e herunterzu­fahren. Schließlic­h wollen sie weiter gut am Öl verdienen.

Für den Autofahrer heißt das: Sprit wird wieder teurer. Und vermutlich setzt sich das so fort. Denn Öl kommt oft aus Ländern, die vor allem von seinem Verkauf leben. Wenn sie die Preise kontrollie­ren können, indem sie die Fördermeng­e reduzieren, werden sie das immer wieder tun. Für Deutschlan­d ein Grund mehr, sich Gedanken über alternativ­e Verkehrsko­nzepte zu machen.

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