Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Viktoria Mullova, bohrend intensiv
Der estnische Komponist Arvo Pärt ist ein lebender Klassiker der Moderne, weithin verehrt für seine durchgeistigte, meist nur aus wenigen Tönen gebaute Musik. Zu den bekanntesten Werken des heute 83-Jährigen gehören „Tabula rasa“für zwei Violinen und „Fratres“. An ihrer Verbreitung hatte der Geiger Gidon Kremer maßgeblichen Anteil, auch durch eine ikonisch gewordene Aufnahme. Jetzt hat sich die russische Spitzenviolinistin Viktoria Mullova dieser und weiterer Pärt-Stücke angenommen: Noch dringlicher als Kremer, manchmal geradezu bohrend im geigerischen Zugriff, ohne je die existenziell-transzendentale Dimension dieser Musik preiszugeben oder sie gar an billige Effekte zu verraten. Der Geiger Florian Donderer und das estnische Nationalorchester unter Dirigent Paavo Järvi sind kongeniale Partner. Ein bewegendes Album. ★★★★★