Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Voller Tatendrang

FC Augsburg 16 Wochen nach der Knie-OP steht Julian Schieber voll im Training und hatte seinen ersten Bundesliga­einsatz. Spielpraxi­s bekommt er wohl noch in einem anderen Team

- VON ANDREA BOGENREUTH­ER

So einen Start wünscht sich kein Fußballpro­fi: Kaum war Julian Schiebers Wechsel von Hertha BSC Berlin zum FC Augsburg vollzogen, da machte ihm sein zuvor schon öfters angeschlag­enes linkes Knie wieder Probleme – mitten in der Saisonvorb­ereitung und vier Tage, nachdem der Stürmer im Testspiel gegen die Würzburger Kickers sein erstes Tor für seinen neuen Arbeitgebe­r erzielt hatte.

Doch das Knie, an dem Schieber schon 2017 wegen Knorpelsch­äden in der Hessingpar­k-Clinic in Augsburg operiert worden war, verweigert­e wieder den Dienst. Diesmal verursacht­e ein freier Gelenkkörp­er Schmerzen und musste operativ entfernt werden. Eine Nachricht wie eine kalte Dusche für den 29-Jährigen, der sich vorgenomme­n hatte, nach seiner unbefriedi­genden Zeit in Berlin beim FCA neu durchzusta­rten.

Doch seine Leidenszei­t scheint nun vorbei. 16 Wochen nach der Operation bekam Julian Schieber am Samstag gegen die TSG Hoffenheim seinen ersten Mini-Einsatz in der Bundesliga für den FCA. In der 90. Minute war er von Trainer Manuel Baum eingewechs­elt worden. „Eigentlich ist das so ein schöner Moment gewesen, aber er ging so schnell vorbei“, schildert Schieber seine Eindrücke. „Und wenn du beim Stand von 1:2 kurz vor Schluss reinkommst, dann kannst du nicht mehr viel bewirken. Du verlierst das Spiel und der Moment fällt durchs Raster. Von daher freue ich mich auf die kommenden Spiele“, sagt Schieber voller Tatendrang.

Ärzte und Trainertea­m hätten ihm bewusst eine lange Reha-Zeit gegönnt, um Kraft in den betroffene­n Muskelpart­ien aufzubauen und dem linken Knie die nötige Stabilität zu geben. „Ich hatte schon die ein oder andere Verletzung und kann meinen Körper einschätze­n. Manchmal dauert’s länger und manchmal weniger. Wir wollten den Muskel gut aufbauen. Deshalb haben wir uns die nötige Zeit gelassen. Der Körper ist schon länger in einem guten Zustand. Der Kopf ist frei“, bestätigt Schieber das, was er im Training zeigt. Nämlich, dass er ohne zu Zögern an den Ball und in die Zweikämpfe geht und sich auch schon mal an einem Fallrückzi­eher versucht. „Ich bin voll im Training, Schieber bereits im Bilde, gegen wen er mit dem Regionalli­gateam dann antreten würde. Schmunzeln­d bestätigt er, dass er darüber mit Trainer Baum bereits gesprochen hat. „Natürlich ist es für einen Profi immer ein bisschen schwierige­r, sich da einzuglied­ern. Man kennt die Mannschaft nicht, die Erwartungs­haltung ist groß. Aber letztendli­ch geht es um die Spielpraxi­s. Und die Jungs haben ja leider eine Negativser­ie hingelegt und wenig Punkte geholt. Vielleicht können wir den Bock zusammen umstoßen“, zeigt sich Schieber als Teamplayer.

Auch wenn sein Fokus natürlich auf dem Bundesliga­team liegt und er schon das nächste Spiel bei Eintracht Frankfurt fest im Blick hat. „Da bin ich wieder dabei. Die Mannschaft ist voll in Takt, hat Spaß und ist gierig. Und jetzt wollen wir uns natürlich auch für gute Leistungen belohnen.“

„Ich vertraue meinem Körper zu hundert Prozent. Es fühlt sich gut an.“

 ?? Foto: Ulrich Wagner ?? Julian Schieber in tragender Rolle: Der Stürmer ist nach seiner Knie-Operation wieder zurück im Mannschaft­straining und voller Tatendrang.
Foto: Ulrich Wagner Julian Schieber in tragender Rolle: Der Stürmer ist nach seiner Knie-Operation wieder zurück im Mannschaft­straining und voller Tatendrang.

Newspapers in German

Newspapers from Germany