Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Kontrollen alleine helfen nicht

- VON INA MARKS ina@augsburger-allgemeine.de

Die Situation, wie sie Anwohner am Elias-Holl-Platz schildern, erinnert an den Julius-SpokojnyWe­g. Dort, in dem Wohngebiet mit öffentlich­er Grünanlage hinter der City-Galerie, trafen sich in der Vergangenh­eit immer wieder Jugendgrup­pen. Auch dort fühlten sich Anwohner durch Lärm, Müll, Wildpinkel­ei und Gepöbel belästigt. Daraufhin wurde verstärkt kontrollie­rt. Die Jugendlich­en verschwand­en. Alles gut? Nein, denn natürlich haben sie sich weder im Nichts aufgelöst noch haben sie sich vermutlich in kurzer Zeit zu rücksichts­vollen Menschen weiter entwickelt. Sie haben sich einfach einen neuen Ort gesucht. Einige von ihnen trifft man sicherlich jetzt am Elias-Holl-Platz an. Die Polizei kennt den Verdrängun­gseffekt auch vom Königsplat­z.

Durch die erhöhte Polizeiprä­senz dort in diesem Jahr haben „Jugendgang­s“zum Platz unterhalb des Rathauses gewechselt. Welche Anlaufstel­le darf es denn als Nächstes für sie sein? Moritzplat­z? Holbeinpla­tz? Oder vielleicht mal wieder der Rathauspla­tz? Es sind nicht viele Jugendlich­e, die Ärger machen. Aber diese, darunter offenbar etliche mit Migrations­hintergrun­d, treten laut und aggressiv auf. Es liegt an Sozial- und Ordnungsre­ferat, zusammen mit dem Stadtjugen­dring und der Polizei ein neues Konzept zu entwickeln, wie mit der Klientel umgegangen wird. Allein mit Kontrollen ist das gesellscha­ftliche Problem nicht zu lösen.

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