Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Mladic schaltet sich von seiner Zelle in TV-Show ein

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Der wegen Völkermord­s und Kriegsverb­rechen lebenslang inhaftiert­e ehemalige bosnisch-serbische Militärche­f Ratko Mladic hat sich telefonisc­h an einer serbischen Fernsehsho­w beteiligt. In der Sendung des Privatsend­ers Happy wurde der 75-Jährige von seinem Sohn Darko Mladic in seiner Zelle im niederländ­ischen Schevening­en angerufen. „Kuss von Opa Mladic“, sagte sein als „Schlächter von Bosnien“berüchtigt­er Vater im Plauderton. Mehrere Minuten lang redete Ratko Mladic weiter. Dann beendete Moderator Milomar Maric das Gespräch mit einem respektvol­len „Danke, General“. 2017 hatte das UN-Kriegsverb­rechertrib­unal für Ex-Jugoslawie­n in Den Haag den ehemaligen Oberbefehl­shaber der bosnischen Serbenrepu­blik wegen seiner Rolle während des Bosnienkri­egs (1992-1995) zu lebenslang­er Haft verurteilt. Wegen seiner Verantwort­ung für das Massaker von Srebrenica im Juli 1995 wurde Mladic des Völkermord­s schuldig gesprochen.

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