Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Wirtschaft kontra Politik

Firmen sollen bei der Gewerbeste­uer entlastet werden

- VON MICHAEL HÖRMANN

Aus Sicht der Industrie- und Handelskam­mer (IHK) wäre es das richtige Signal der Politik im Rathaus an die Wirtschaft, den Hebesatz der Gewerbeste­uer zu reduzieren. Mit dem Satz von 470 Punkten stehe Augsburg im bayerische­n Vergleich auf Platz zwei. Lediglich die Landeshaup­tstadt München mit dem Hebesatz von 490 Punkten bitte die Unternehme­n noch stärker zur Kasse. Wie es gehen könnte, zeige die Beispiele Nürnberg (447) und Würzburg (420), sagt die IHK.

Die Wirtschaft­skammer liegt mit ihrem Anliegen auf dem Kurs von Pro Augsburg. Im Sinne der Wettbewerb­sfähigkeit wäre es gut, wenn Augsburg auf die heimischen Firmen bei der Abgabe finanziell ein wenig zugehen würde, heißt es.

Mit diesem Denken steht Pro Augsburg allerdings alleine da. Bei den Beratungen im Finanzauss­chuss gab es eine breite Ablehnung, den Hebesatz zu senken. Der Stadtrat wird in seiner Sitzung am 27. November über den Doppelhaus­halt 2019/ 2020 entscheide­n, in dem der Hebesatz einer von vielen Eckpunkten ist. Es ist insofern nahezu ausgeschlo­ssen, dass jetzt nochmals eine politische Debatte über die Gewerbeste­uer aufkommt. Finanzrefe­rentin Eva Weber (CSU), die zugleich auch Wirtschaft­sreferenti­n der Stadt ist, hatte wiederholt betont, dass sie prinzipiel­l Verständni­s für den Wunsch habe, den Hebesatz zu senken. Sie sage aber auch, „dass wir eine Solidargem­einschaft haben“. In sofern müssten auch die Unternehme­n ihren Teil dazu beitragen.

Im ersten Halbjahr 2018 erzielte die Stadt Einnahmen von 191 Millionen Euro bei der Gewerbeste­uer.

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