Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Alles in die Waagschale werfen

Im gnadenlose­n Abstiegska­mpf ist verlieren verboten

- VON NICOLAI VRAZIC

Landkreis So kurz vor der Winterpaus­e ist es in der Fußball-Kreisliga Augsburg spannender denn je. Vor allem im Tabellenke­ller sitzen sich die Mannschaft­en gegenseiti­g im Nacken. Den Tabellenac­hten SSV Anhausen und das Tabellensc­hlusslicht FC Königsbrun­n trennen gerade einmal vier Zähler. Das große Ziel aller: Über dem Strich überwinter­n.

● SSV Margertsha­usen – TSV Leitershof­en. Wenn man einmal da unten drin hängt, kommt man so leicht auch nicht mehr raus. Davon können die beiden Tabellenna­chbarn Margertsha­usen und Leitershof­en ein Liedchen singen. Während der Aufsteiger bei der SpVgg Westheim 70 Minuten die bessere Mannschaft war und dennoch mit 0:1 verlor, musste der TSV gegen Göggingen in der 90. Minute den Ausgleichs­treffer zum 1:1 hinnehmen. „Ein Sieg ist jetzt Pflicht!“– da waren sich die beiden Herren an der Seitenlini­e, Thomas Kempter und Bernd Endres, einig. Für den TSV Leitershof­en wäre es der erste Auswärtssi­eg in dieser Saison. „Wir werden den Gegner aber nicht unterschät­zen, auch wenn sie auswärts erst einen Punkt geholt haben“, erklärt Kempter. Beim TSV kommen in dieser richtungsw­eisenden Phase der Saison nun auch noch personelle Sorgen hinzu. Bereits gegen Göggingen musste Endres den 50-jährigen Norbert Vogel, AH-Torwart wie er leibt und lebt, zwischen die Pfosten stellen. „Er hat seine Sache gegen Göggingen aber wirklich gut gemacht“, lobte der 38-Jährige, der sich mit aktivem und aggressive­m Fußball gegen den Aufsteiger wehren will.

● SSV Anhausen – TSV Schwabmünc­hen II. Seit drei Spieltagen wartet der SSV nun auf einen Sieg. Zurecht, wie Spielertra­iner Benedikt Schmid findet: „Wir haben auch am vergangene­n Wochenende wieder verdient verloren. Das war eins unserer schlechtes­ten Saisonspie­le gegen den TSV Haunstette­n.“Der Grund seien überwiegen­d individuel­le Fehler gewesen. Vor dem Spiel gegen die Bayernliga-Reserve des TSV Schwabmünc­hen plant der 27-Jährige wieder fest mit drei Punkten. „Sie stehen hinter uns, dementspre­chend plane ich zu Hause mit drei Punkten. Wir haben die letzten drei Spiele nicht gewonnen. Ein Sieg wäre im Hinblick auf die bevorstehe­nde Winterpaus­e wichtig.“

● TSV Zusmarshau­sen – FC Königsbrun­n. Der Ex-Bezirkslig­ist nimmt langsam an Fahrt auf. Gleich zweimal schrammte der TSV Zusmarshau­sen in den vergangene­n Spielen an einem Sieg vorbei. Vor allem nach dem 3:3 gegen den TSV Schwabmünc­hen II gaben sich die Verantwort­lichen zufrieden. „Wir waren 60 Minuten die bessere Mannschaft und hätten durch einen Elfmeter und zahlreiche Chancen sogar gewinnen können. Die Mannschaft hat Moral bewiesen“, bilanziert der Sportliche Leiter Matthias Voss. Im letzten Spiel vor der Winterpaus­e soll es nun klappen mit dem Dreier und dem Sprung über den Strich. „Wir wollen die Partie gegen das Tabellensc­hlusslicht natürlich gewinnen. Doch wir dürfen nicht übermotivi­ert in das Spiel gehen, denn aus dem Hinspiel wissen wir, wie anstrengen­d es gegen den FC ist“, erklärt Voss.

● FC Horgau – TSV Dinkelsche­rben. „Ein absolutes Topspiel“nennt FCCoach Franz Stroh das Aufeinande­rtreffen gegen den TSV Dinkelsche­rben. Tabellaris­ch sei die Partie an Spannung nicht zu überbieten und auch der Derby-Charakter bringe eine gewisse Attraktivi­tät mit sich. Nicht ohne Grund verfolgten rund 300 Zuschauer den 2:1-Hinspieler­folg des FC Horgau. „Das wird wieder ein Spiel auf Augenhöhe. Die Tagesform wird entscheide­n“, weiß Stroh. Doch beim TSV Dinkelsche­rben ist derzeit Rätselrate­n angesagt. In der einen Woche glänzt die Mannschaft von Michael Finkel und überrollt die Kontrahent­en wie beim 6:1 gegen Zusmarshau­sen. In der anderen Woche verliert man gegen Aufsteiger FC Haunstette­n deutlich (1:4) oder schenkt wichtige Punkte gegen Suryoye Augsburg her (1:1). Die letzten beiden Partien vor der Winterpaus­e werden nun Aufschluss darüber geben, ob der TSV Anschluss an die Spitzenplä­tze halten kann.

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Foto: Andreas Lode Im Abstiegska­mpf müssen auch Daniel Neff (rechts) vom SSV Margertsha­usen und Benedikt Gerstmeier vom TSV Leitershof­en, die sich zum Kellerderb­y gegenübers­tehen, alles in die Waagschale werfen.

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