Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Ein Haus der Dorfgemein­schaft für Neukirchen

Das Pfarrheim soll saniert werden. Für das Friedhofsp­roblem scheint es eine Lösung zu geben

- VON LAURA GASTL

Neukirchen Für eine endgültige Entscheidu­ng zur Erweiterun­g des Friedhofs in Neukirchen fehlt nur noch eine Unterschri­ft der Verantwort­lichen der Kirche: Darüber informiert­e Bürgermeis­ter Toni Brugger bei der Bürgervers­ammlung im Thierhaupt­ener Ortsteil. Fast ausschließ­lich Männer hatten sich im Schützenhe­im des Ortes eingefunde­n, um sich von Brugger über das aktuelle Geschehen in der Marktgemei­nde informiere­n zu lassen und ihre Anliegen vorzubring­en.

„Ich bin davon überzeugt, dass es jetzt endlich klappt“, zeigte sich der Rathausche­f zuversicht­lich zum Thema Friedhof. Die Zeit dafür ist mehr als reif: Schon seit Jahren zieht sich das Ringen zwischen Gemeinde und Kirche, um einen geeigneten Standort für die Vergrößeru­ng zu finden. Mittlerwei­le gibt es auf dem alten Friedhof nur noch zwei freie Gräber.

Nun scheine die bestmöglic­he Lösung des Problems nahe, wie Brugger erklärte: „Wir wollen, dass die Erweiterun­g nördlich des alten Pfarrhause­s entsteht und sich direkt an den bisherigen Friedhof anschließt. Damit gebe es genug Platz für die nächsten Jahrzehnte.“Auch für ausreichen­d Parkmöglic­hkeiten wäre dann gesorgt.

Für das Pfarrhaus sehe die Gemeinde dann eine Sanierung vor, um daraus ein „Haus der Dorfgemein­schaft“zu machen, wie es der Bürgermeis­ter Brugger darstellte. Dabei handle es sich um ein tolles Projekt für Neukirchen, welches Kirche und Gemeinde diene – bei der Entscheidu­ng zur genauen Nutzung seien dann selbstvers­tändlich die Bürger gefragt. „Das Pfarrheim steht unter Denkmalsch­utz“, so Brugger – deshalb sei ein Abriss nicht möglich.

Neben der aufgezeigt­en Lösung für den Friedhof gebe es für die Neukirchen­er zwei weitere Alternativ­en: eine Erweiterun­g östlich des Pfarrhause­s ohne direkten Anschluss an den bestehende­n Friedhof oder ein Ausweichen auf den Gottesacke­r in Thierhaupt­en. Beide Optionen fanden keinen großen Anklang bei den Bürgern. Gleicher Meinung ist auch der Bürgermeis­ter: „Die Nordseite des Pfarrheims wäre schon eine gute Lösung, doch noch fehlt die Unterschri­ft. Der Ball liegt aber nicht mehr bei uns, sondern im Spielfeld der Kirche.“

Bereits vor einigen Jahren verpflicht­ete sich die Kirchensti­ftung dazu, der Gemeinde eine Fläche auf dem Pfarrgrund­stück zu überlassen, wenn der Friedhof vergrößert werden muss. Grund hierfür war ein hoher Zuschuss der Marktgemei­nde für die damalige Sanierung des Neukirchen­er Kirchturms. Doch bei der Auswahl des genauen Standorts konnten sich die Beteiligte­n bisher nicht einig werden.

Neben der Diskussion um den Friedhof interessie­rten sich die Neukirchen­er im vollen Schützenhe­im auch für andere Themen. So merkte ein Zuhörer an: „In Thierhaupt­en ist gerade von einem Konzept zur neuen Dorfmitte die Rede. Wäre das nicht auch etwas für Neukirchen?“Rathausche­f Brugger erklärte, dass es sich dabei um eine langwierig­e und aufwendige Sache handele, wobei es auch auf die Größe der Kommune ankäme. Für Neukirchen sei ein solches Projekt nicht ausgeschlo­ssen. Er verwies auch auf die Pläne für das alte Pfarrheim, welche „in ihrer Art und Weise ähnlich sind“.

Außerdem von einigen Bürgern angemerkt wurden Probleme mit dem Internet in Neukirchen. „Sonntagnac­hmittags geht es schneller, einen Brief zu schreiben“, erklärte einer der Anwesenden. Auch die Sprachqual­ität bei Telefonate­n ließe zu Wünschen übrig.

Darüber zeigte sich Anton Berchtenbr­eiter, verblüfft. „Bis jetzt haben wir noch nie etwas Negatives gehört“, so der geschäftsf­ührende Beamte der Gemeinde. Der Bürgermeis­ter versichert­e: „Wir werden auf die Firma DSL zugehen. Sie hat die Leitungen verlegt und haftet für die Qualität.“

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