Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Ein Haus der Dorfgemeinschaft für Neukirchen
Das Pfarrheim soll saniert werden. Für das Friedhofsproblem scheint es eine Lösung zu geben
Neukirchen Für eine endgültige Entscheidung zur Erweiterung des Friedhofs in Neukirchen fehlt nur noch eine Unterschrift der Verantwortlichen der Kirche: Darüber informierte Bürgermeister Toni Brugger bei der Bürgerversammlung im Thierhauptener Ortsteil. Fast ausschließlich Männer hatten sich im Schützenheim des Ortes eingefunden, um sich von Brugger über das aktuelle Geschehen in der Marktgemeinde informieren zu lassen und ihre Anliegen vorzubringen.
„Ich bin davon überzeugt, dass es jetzt endlich klappt“, zeigte sich der Rathauschef zuversichtlich zum Thema Friedhof. Die Zeit dafür ist mehr als reif: Schon seit Jahren zieht sich das Ringen zwischen Gemeinde und Kirche, um einen geeigneten Standort für die Vergrößerung zu finden. Mittlerweile gibt es auf dem alten Friedhof nur noch zwei freie Gräber.
Nun scheine die bestmögliche Lösung des Problems nahe, wie Brugger erklärte: „Wir wollen, dass die Erweiterung nördlich des alten Pfarrhauses entsteht und sich direkt an den bisherigen Friedhof anschließt. Damit gebe es genug Platz für die nächsten Jahrzehnte.“Auch für ausreichend Parkmöglichkeiten wäre dann gesorgt.
Für das Pfarrhaus sehe die Gemeinde dann eine Sanierung vor, um daraus ein „Haus der Dorfgemeinschaft“zu machen, wie es der Bürgermeister Brugger darstellte. Dabei handle es sich um ein tolles Projekt für Neukirchen, welches Kirche und Gemeinde diene – bei der Entscheidung zur genauen Nutzung seien dann selbstverständlich die Bürger gefragt. „Das Pfarrheim steht unter Denkmalschutz“, so Brugger – deshalb sei ein Abriss nicht möglich.
Neben der aufgezeigten Lösung für den Friedhof gebe es für die Neukirchener zwei weitere Alternativen: eine Erweiterung östlich des Pfarrhauses ohne direkten Anschluss an den bestehenden Friedhof oder ein Ausweichen auf den Gottesacker in Thierhaupten. Beide Optionen fanden keinen großen Anklang bei den Bürgern. Gleicher Meinung ist auch der Bürgermeister: „Die Nordseite des Pfarrheims wäre schon eine gute Lösung, doch noch fehlt die Unterschrift. Der Ball liegt aber nicht mehr bei uns, sondern im Spielfeld der Kirche.“
Bereits vor einigen Jahren verpflichtete sich die Kirchenstiftung dazu, der Gemeinde eine Fläche auf dem Pfarrgrundstück zu überlassen, wenn der Friedhof vergrößert werden muss. Grund hierfür war ein hoher Zuschuss der Marktgemeinde für die damalige Sanierung des Neukirchener Kirchturms. Doch bei der Auswahl des genauen Standorts konnten sich die Beteiligten bisher nicht einig werden.
Neben der Diskussion um den Friedhof interessierten sich die Neukirchener im vollen Schützenheim auch für andere Themen. So merkte ein Zuhörer an: „In Thierhaupten ist gerade von einem Konzept zur neuen Dorfmitte die Rede. Wäre das nicht auch etwas für Neukirchen?“Rathauschef Brugger erklärte, dass es sich dabei um eine langwierige und aufwendige Sache handele, wobei es auch auf die Größe der Kommune ankäme. Für Neukirchen sei ein solches Projekt nicht ausgeschlossen. Er verwies auch auf die Pläne für das alte Pfarrheim, welche „in ihrer Art und Weise ähnlich sind“.
Außerdem von einigen Bürgern angemerkt wurden Probleme mit dem Internet in Neukirchen. „Sonntagnachmittags geht es schneller, einen Brief zu schreiben“, erklärte einer der Anwesenden. Auch die Sprachqualität bei Telefonaten ließe zu Wünschen übrig.
Darüber zeigte sich Anton Berchtenbreiter, verblüfft. „Bis jetzt haben wir noch nie etwas Negatives gehört“, so der geschäftsführende Beamte der Gemeinde. Der Bürgermeister versicherte: „Wir werden auf die Firma DSL zugehen. Sie hat die Leitungen verlegt und haftet für die Qualität.“