Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Das geht auch Deutschland an
Das über ein Jahr verschollene argentinische U-Boot ist endlich entdeckt. Das ist zunächst einmal eine gute Nachricht, denn die Familien der Besatzung haben endlich Gewissheit über das Schicksal ihrer 44 vermissten Angehörigen. Vor allem gibt es nun eine Chance, die Hintergründe aufzuklären. Wilde Gerüchte ranken sich um das Wrack. Auch deutsche Firmen gerieten ins Visier der Spekulationen. Immerhin wurde die ARA San Juan in Emden gebaut. Manch argentinischer Politiker vermutete eine deutsche Schmiergeldaffäre hinter dem Untergang.
Ob das in 900 Meter Tiefe liegende U-Boot geborgen werden kann, ist unklar. Argentinien verfüge nicht über die Mittel, um in diese Tiefen zu gelangen, geschweige denn die Ausrüstung, um ein solches Schiff zu heben, sagt die Regierung. Damit verstärkt sie allerdings – ob gewollt oder ungewollt – den Eindruck, dass hier etwas vertuscht werden soll.
Tatsächlich ist Argentinien alleine mit der Bergung des U-Bootes überfordert. Vielleicht sollte auch Deutschland helfen, es zumindest zu versuchen. Eine solche Geste wäre wichtig, um alle Gerüchte und Verschwörungstheorien zu beseitigen. Und vor allem, um die Ursache zu finden.