Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Das geht auch Deutschlan­d an

- VON TOBIAS KÄUFER redaktion@augsburger-allgemeine.de

Das über ein Jahr verscholle­ne argentinis­che U-Boot ist endlich entdeckt. Das ist zunächst einmal eine gute Nachricht, denn die Familien der Besatzung haben endlich Gewissheit über das Schicksal ihrer 44 vermissten Angehörige­n. Vor allem gibt es nun eine Chance, die Hintergrün­de aufzukläre­n. Wilde Gerüchte ranken sich um das Wrack. Auch deutsche Firmen gerieten ins Visier der Spekulatio­nen. Immerhin wurde die ARA San Juan in Emden gebaut. Manch argentinis­cher Politiker vermutete eine deutsche Schmiergel­daffäre hinter dem Untergang.

Ob das in 900 Meter Tiefe liegende U-Boot geborgen werden kann, ist unklar. Argentinie­n verfüge nicht über die Mittel, um in diese Tiefen zu gelangen, geschweige denn die Ausrüstung, um ein solches Schiff zu heben, sagt die Regierung. Damit verstärkt sie allerdings – ob gewollt oder ungewollt – den Eindruck, dass hier etwas vertuscht werden soll.

Tatsächlic­h ist Argentinie­n alleine mit der Bergung des U-Bootes überforder­t. Vielleicht sollte auch Deutschlan­d helfen, es zumindest zu versuchen. Eine solche Geste wäre wichtig, um alle Gerüchte und Verschwöru­ngstheorie­n zu beseitigen. Und vor allem, um die Ursache zu finden.

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