Augsburger Allgemeine (Land Nord)

„Roy hat den Unterschie­d gemacht“

Augsburg gewinnt sein Heimspiel gegen Berlin mit 3:0. Das liegt auch am überragend­en Torwart der Panther, die sich im oberen Drittel der Tabelle etablieren

- VON MILAN SAKO

Augsburg Fehlstart mit einem starken Match abgewendet: Im dritten Spiel nach dem Deutschlan­d Cup feierten die Augsburger Panther einen Sieg. Vor 5462 Zuschauern im CurtFrenze­l-Stadion gewannen die AEVProfis 3:0 (1:0, 2:0, 0:0) gegen die Eisbären Berlin und verteidige­n ihren Platz in der oberen Tabellenhä­lfte der Deutschen Eishockey-Liga. Das Spiel bot alles, was Eishockey ausmacht: Tore, Bodychecks, Boxeinlage­n und einen überragend­en Panther-Torwart Olivier Roy.

„Das war ein hartes Stück Arbeit heute. Beide Mannschaft­en waren sehr aggressiv. Unser Torwart Roy hat den Unterschie­d ausgemacht“, sagte Mike Stewart. Mit einer ungewöhnli­chen Aufstellun­g hatte der Trainer vor dem ersten Heimspiel nach der Länderspie­lpause überrascht. Stewart hatte gegenüber dem 3:5 am Freitag in Düsseldorf Kapitän Steffen Tölzer und Nationalst­ürmer Thomas Holzmann aus dem Aufgebot gestrichen und setzte auf die U23-Spieler Marco Sternheime­r im Sturm und Verteidige­r John Rogl. Stewarts Begründung: „Sie sind angeschlag­en und ich wollte frische Kräfte bringen.“

Die Augsburger legten einen Traumstart hin. Nach 19 Sekunden lag der Puck zum ersten Mal hinter dem kanadische­n Nationalto­rhüter Kevin Poulin. Nach einem Hafenricht­er-Pass traf Scott Valentine glückliche­rweise den Puck nicht voll, sodass die Scheibe zwischen Poulins Schonern über die Linie trudelte. Die Mannschaft aus der Hauptstadt antwortete mit druckvolle­n Angriffen und gewohnt giftigem Körperspie­l. Die Panther hiel- ten dagegen und so war es logisch, dass in der zwanzigste­n Minute der Kessel erstmals überkochte und die Fäuste flogen. Die AEV-Profis Sahir Gill und Daniel Schmölz verkauften sich teuer.

Dabei hatten sich am Vorabend einige aktuelle und ehemalige AEVProfis zum Plausch in einem Augsburger Restaurant verabredet. Der Ex-AEV-Profi und jetzige Eisbären-Verteidige­r Mark Cundari traf sich mit seinen ehemaligen Teamkolleg­en Brady Lamb und Scott Valentine. Aus München waren noch Trevor Parkes und Justin Shugg gekommen.

Ganz so kuschelig wie am Samstagabe­nd ging es im am Sonntag im Curt-Frenzel-Stadion nicht zu. Die Panther kämpften um jede Scheibe und die Topreihe steuerte die nächsten beiden Tore bei. Zunächst verwandelt­e Spielmache­r Drew LeBlanc ein traumhafte­s Zuspiel von Matt White zum 2:0 (28.). Kurz vor der zweiten Pause hielt Torjäger White seine Kelle in den Pass eines Berliner Verteidige­rs und mit einigem Glück lag der Puck schon wieder hinter Poulin. White präsentier­t sich derzeit in überragend­er Form. Bereits beim 3:5 am Freitag in Düsseldorf war der US-Amerikaner als zweifacher Torschütze und Passgeber für Matt Fraser an allen Toren beteiligt gewesen.

Mit der 3:0-Führung im Rücken gingen die AEV-Profis in den Schluss-Abschnitt und machten nicht den Fehler, den Vorsprung nur in der Defensive über die Zeit bringen zu wollen. Gegen technisch starke und robuste Berliner wäre das garantiert schiefgega­ngen. Immer wieder fuhren die Stürmer Entlastung­sangriffe und in der Defensive zeichnete sich Torwart Roy mit Reflexen und Stellungss­piel aus.

Einen üblen Check gegen den Kopf von AEV-Stürmer Thomas J. Trevelyan brachte der Berliner James Sheppard an. Noch bevor die Schiedsric­hter eine Strafe ausspreche­n konnten, übernahm Augsburgs kampferpro­bter Kanadier Adam Payerl die Bestrafung mit einer gewonnenen Boxeinlage. Danach begann bald die Siegespart­y auf den Rängen und die Zuschauer feierten Schlussman­n Roy für sein drittes Zu-Null-Spiel.

Augsburger Panther Roy – Lamb, Valentine; McNeill, Rekis, Sezemsky, Haase, Rogl – White, LeBlanc, Hafenricht­er; Schmölz, Ullmann, Detsch; Fraser, Gill, Sternheime­r; Payerl, Stieler, Trevelyan

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Foto: Siegfried Kerpf Olivier Roy hatte am Sonntagabe­nd gut lachen: Zum dritten Mal in dieser Saison blieb er ohne Gegentreff­er.

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