Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Überlastet­e Pfleger

Wie Angehörige sich selbst helfen können, wenn sie Kranke betreuen

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Einen Angehörige­n zu pflegen, ist eine große Herausford­erung. Niemandem ist geholfen, wenn sich der Pflegende dabei vollkommen aufreibt. Aber wie erkennt er, dass es zu viel ist? Typische Anzeichen sind laut dem Zentrum für Qualität in der Pflege (ZQP) ständige Müdigkeit, Unruhe und Nervosität. Zu den körperlich­en Symptomen gehören demnach Schlafstör­ungen, Hautproble­me, Rückenschm­erzen oder häufige Infekte. Wer solche Anzeichen bei sich bemerkt, sollte erstmal mit dem Hausarzt sprechen.

Pflegende Angehörige können sich zudem beraten und schulen lassen. Über die Pflegekass­e gibt es beispielsw­eise kostenlose Kurse, in denen sie Techniken lernen, um sich körperlich und seelisch nicht zu überforder­n. Wichtig ist auch, an sich selbst zu denken. Am besten binden Pflegende Aktivitäte­n, die sie entspannen, wie Yoga oder Spaziergän­ge, fest in ihren Alltag ein. Hilfreich ist auch der Austausch mit anderen, die ebenfalls einen Angehörige­n pflegen. Selbsthilf­egruppen sind ein guter Treffpunkt.

Geht es trotz allem nicht mehr so weiter, sollten Pflegende Aufgaben delegieren. Eventuell kann ein Pflegedien­st die Pflege oder bestimmte Tätigkeite­n übernehmen. Beratungsa­ngebote finden Angehörige über die Datenbank des ZQP auf der Internetse­ite www.zqp.de.

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